Dienstag, 20. Februar 2018

Was kostet ein Pferd? (überarbeitet)

Assalamu aleikum und Hallo zusammen, 


Junge Muslima in Abaya streichelt einen Vollblutaraber.


für die meisten von uns spielt das Finanzielle eine nicht unwichtige Rolle im Leben, und da möchte man natürlich wissen, was das Hobby Pferd denn so kostet. Da im Internet teils kuriose Berichte rund um das Thema Reiten und Pferdehaltung kursieren,  möchte ich hier nun beruhend auf meinen eigenen Erfahrungen und Nachforschungen eine Preisliste erstellen. Manche Leute schreiben, ein Pferd kostet maximal 50 Euro im Monat (wenn Papa eine 10 Hektar Wiese am Haus hat und man das Futter geschenkt bekommt und Oma Sattel und Tierarztkosten bezahlt, dann ja) und andere behaupten, wer nicht mindestens 500 Euro im Monat für das Pferd zur Verfügung hat, sollte sich gar keines kaufen ( wenn das Pferd in einem goldenen Käfig lebt und bei jeder Mücke der Tierarzt kommt, dann ja). Nun möchte ich etwas Licht ins Dunkel bringen. Selbstverständlich variieren die Preise je nach Ort und Bundesland. 

Als Muslimin achte ich auch immer ganz besonders darauf, wie die Menschen in dem jeweiligen Reitstall, den ich mir angucke, mit mir umgehen. Werde ich blöd angeschaut oder vielleicht gar nicht beachtet, kommt dieser Stall für mich schon mal nicht in Frage. Wenn man mich allerdings freundlich anlächelt und nett behandelt wie jeden anderen normalen Menschen auch, ist das für mich ein positives Merkmal und da lege ich viel Wert drauf. Reiten ist schließlich mein Hobby und ich möchte meine Freizeit nicht mit unfreundlichen, miesen, rassistischen Menschen verbringen!


Verschleierte Frau füttert ein Pferd. 


Leihpferd 


Reitstunde (45 bis 60 min.) Einzelunterricht: etwa 20 bis 40 Euro

Reitstunde (45 bis 60 min.) Gruppenunterricht: etwa 12 bis 25 Euro 

Wanderritt 3 Tage auf eigenem Pferd: etwa 150 Euro für Unterkunft, Pferd und Essen

Wanderritt 3 Tage auf Leihpferd: etwa 250 bis 300 Euro 

Reiterferien 1 Woche: variiert stark nach Land, aber etwa ab 400 Euro aufwärts

Reitbeteiligung/ Pflegepferd pro Monat: etwa 30 bis 100 Euro, oft auch kostenlos gegen Mithilfe am Stall




Die besten Dinge im Leben sind umsonst, die zweitbesten sind sehr teuer.




eigenes Pferd - Unterbringungskosten

Vollpension VP: das Pferd wird gefüttert, auf die Wiese gebracht und die Box wird ausgemistet. Man kommt quasi nur noch zum Putzen des Pferdes und Reiten. 

Selbstversorger SV: Man mistet die Box selber aus, manchmal muss man die Pferde auch selber auf die Wiese bringen und füttern. 

Freizeitstall mit Boxen, Weide und Reitplatz: VP +- 250 Euro, SV 200 Euro 

Reitbetrieb mit Boxen, Weide, Reithalle, Solarium, Reitplatz etc. in Vollpension: ab 300 Euro aufwärts (geht bis zu 700 Euro hoch, je nach Service) 

Aktivstall / moderner Offenstall in Vollpension: etwa 300 bis 500 Euro

bei Privatleuten oder beim Bauern gegen Mithilfe, Selbstversorger: 100 bis 150 Euro 

einfacher Offenstall mit Wiese und Reitplatz (keine Halle): etwa 200 Euro 

zu Hause auf der eigenen Wiese: etwa 100 bis 150 Euro im Monat  (Futter, Reparaturen, Wasser, Strom etc)

Wiese pachten/ Sommerwiese: um die 100 Euro (ohne Futter)

Alle Preise gelten pro Monat und Pferd und sind ohne Gewähr. Im Preis meist enthalten sind die Miete für den Stellplatz bzw. die Box, sowie Heu, Wasser und Stroh. 
Es gibt auch weitere Ställe/Haltungsformen und die Preise können je nach Lage und "Nachfrage - Angebot - Prinzip" stark variieren, die Liste dient nur als Orientierung. Wenn also ein Stallbetreiber z.B. 300 Euro im Monat verlangt und es gibt weder eine Halle noch wird die Box ausgemistet, ist das definitiv zu viel (es sei denn alle anderen Ställe in der Reeion sind doppelt so teuer...). Ein kleiner Tipp: Wenn man eine günstige Möglichkeit sucht, sein Pferd unterzustellen, sollte man im Internet auf Suchportalen schauen, oder sich in der Nachbarschaft einfach mal umgucken und nachfragen. Immer da wo es Wiesen und Wald gibt, gibt es meistens auch mehrere Pferdeställe. Die teuren Reitställe sind meist gut ausgeschildert und jedem Laien bekannt, für die günstigeren muss man etwas länger suchen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. 


die Nebenkosten: 

Was man als Pferdebesitzer nicht außer Acht lassen darf, sind die Nebenkosten, die jeden Monat zu der Stallmiete hinzukommen. Das sind z.B. Hufschmied, Tierarzt, Impfungen, Wurmkur, Kraftfutter, Reitkleidung, Fahrtkosten zum Stall, Ausrüstung fürs Pferd, Reitstunden... 
Die Nebenkosten variieren sehr stark, manche fallen jährlich an, manche alle paar Wochen, aber insgesamt bewegen sie sich in einem groben Rahmen von monatlich 50 Euro (sehr sparsam, gebrauchte Ausrüstung kaufen, Pferd wird selten krank, läuft barhuf...) bis zu 300 Euro (Pferd trägt Hufeisen, wird öfter mal krank d.h. Tierarzt, Reitlehrer oder Osteopathenbesuche, neue Reitkleidung...) 


Weiteres zu dem Thema in meinem Artikel "Pferdehaltung - die goldene Mitte". 



Muslima mit grünem Kopftuch hält ein braunes Pferd am Zaum. 








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