Freitag, 12. Mai 2023

Strandritt auf Djerba

 Assalamu aleikum, 


vor einigen Monaten war ich mit meiner Familie auf Djerba, einer schönen Insel in Tunesien. Dort hatte ich nach langer Zeit nochmal die Gelegenheit, zu reiten. Darauf habe ich mich sehr gefreut. Ich hatte nur eine Stunde zum Reiten gebucht, aber am Ende durfte ich doch eine größere Runde reiten und es wurden fast zwei Stunden. 

Es waren viele Leute am Strand. Der Sand war weich, tief und hellgelb bis weiß, das Wasser türkis und glitzernd. Es war angenehm warm an diesem Vormittag, aber nicht heiß. 

Ich habe einen hübschen Fuchs zugeteilt bekommen, der sehr lebhaft tänzelte. Schon nach den ersten hundert Metern reiten ist er steil gestiegen. Schnell habe ich ihn wieder zu Boden gebracht. Danach ging es in den ersten Galopp. Weg vom Rittführer und den anderen Pferden am Strand sind wir weggaloppiert. Die Sonne blinzelte mir ins Gesicht und der Sand unter den Hufen des Pferdes glitzerte. Zu meiner Rechten sah ich das weite, türkisfarbene Meer. Nach nur wenigen Minuten Reiten waren der Fuchshengst und ich eine Einheit. Mal sprang er im Galopp nach links oder rechts, um mich vom tiefen Sand wegzuziehen. Ein schlaues Pferd, im tiefen Sand zu galoppieren ist natürlich anstrengender als auf flachem. Immer schneller ging es nach vorne, und ich hatte fast den ganzen Ausritt das Gefühl, ganz alleine zu reiten. Nur einmal gab der Rittführer ein Zeichen, dass es jetzt Zeit zum Umkehren war, ansonsten hatte ich meine völlige Freiheit. Das war toll, und es gab mir wieder das Gefühl, auf meinem eigenen Pferd zu reiten...

 

Der lebhafte Fuchs liebte das Meer. Bis zu seinen Knien sind wir ins Wasser, und meine Turnschuhe, Reithose und Reitrock wurden vom Salzwasser und vom Sand durchnässt. Aber das war mir egal. Ich roch den Geruch des Schweißes von meinem Pferd, spürte die Wärme der Sonne auf meiner Haut und den Wind in meinem Hijab, das hin und herflog. Immer wieder galoppierte ich an, und das Pferd hatte wenig Einwände. Ich ließ die Zügel lang, beugte mich nach vorne, klemmte den Rock zwischen Knie und Sattel und gab Gas. Wie ein Pfeil zischte das Pferd nach vorne und wir rasten an Schülern, Spaziergängern und Reitern vorbei, natürlich mit genug Abstand. Wenn es zu voll am Strand wurde, parierte ich zum Schritt durch und lenkte das Tier Richtung Wasser. 

Ab und zu kamen wilde Hunde bellend auf uns zugerannt, aber das Pferd ließ sich durch sie nicht beunruhigen. Wie heißt es so schön: Hunde die bellen, beißen nicht .

Ich hatte das Gefühl, ich würde auf Wolken reiten und wollte am liebsten ewig weiterreiten. An diesem Strand, auf diesem Pferd. Aber alle schönen Dinge haben irgendwann ein Ende, und so kamen wir bald wieder ans Hotel... Ich verabschiedete mich von Pferd und Rittführer und ging zurück ins Hotel. Erst dort habe ich erfahren, dass ich viel zu lange weg war. Aber es hat sich keiner beschwert und auch niemand einen Extra Preis berechnet. 

Dieser schöne Ausritt wird mir lange in Erinnerung bleiben... Man kann übrigens auch schöne Kutschfahrten auf Djerba machen. Und Gelegenheiten zum Reiten gibt es wie Sand am Meer. Ein Paradies für Reiter. Und auch in Sachen Pferdehaltung hat sich einiges getan. Die Pferde sahen alle schlank und gesund aus, hatten gepflegte Hufe und ordentliche Ausrüstung. Auch habe ich viele Pferde auf Paddocks stehen sehen, und nicht in Boxen oder angebunden. 

Das Leben auf Djerba, auf einer Insel, ist sehr besonders und so ganz und gar nicht zu vergleichen mit dem Leben in der hektischen Hauptstadt Tunis... 


Ich werde sicher nochmal wiederkommen, in shaa Allah !







                                                                   Quelle. eigene 

                                                              Quelle. eigene 


                                                     Quelle. eigene 

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