Freitag, 25. Dezember 2020

Reiten in Hammamet - Horse riding in hammamet

 Assalamu aleikum, 


(English version below the pictures)


nun haben wir es trotz Corona doch noch dieses Jahr nach Tunesien geschafft, alhamdulillah. Und, ohne damit zu rechnen, habe ich überraschenderweise einen neuen Pferdestall entdeckt! Den ich natürlich gleich testen musste :-) Da der Stall zu einem Hotel gehört, in dem wir einige Zeit waren, hatte ich genug Zeit, den Stall täglich zu besuchen und die Pferde dort zu beobachten. Der Hotelbesitzer weiß natürlich nichts von seinem Glück, dass ich hier ungefragt und kostenlos Werbung mache :-D Aber damit vielleicht eine von euch in den Genuss einer schönen Reitstunde oder eines Ausritts kommt und weiß, wo sie einen guten Stall findet, werde ich euch den Namen verraten ;-) 

Das Hotel heißt Al-Sultan (As-sultaan gesprochen) und der dazugehörige Reitclub heißt "Le Sultan Ranch" und liegt in der bekannten Stadt Hammamet in Tunesien. Die Pferde waren fast alles Berberhengste, gut genährt und gepflegt. Die Boxen wurden täglich komplett ausgemistet und mit frischem Stroh eingestreut. Jede Box hatte zwei Fenster, eins vorne, wo die Pferde in den Hof schauen konnten, und eins hinten, das blieb aber geschlossen. In den Boxen waren automatische Selbsttränken angebracht und eine feste Futterkrippe aus Stein. Die Ernährung bestand hauptsächlich aus Stroh und gequetschtem Getreide. Interessant war auch, dass das dreckige Stroh teils in schwarze Mülltüten abgefüllt wurde und nicht auf einen Misthaufen. 

Das einzige Manko für mich war, dass die Pferde kaum Auslauf hatten. Nur am Vormittag, wenn die Boxen gereinigt wurden, konnten sie ihre Boxen verlassen. Teilweise an Bäumen angebunden, teilweise auf dem Reitplatz frei laufend und die Shettys durften ganz frei auf der Wiese vor dem Reitplatz grasen. 

Einige Pferde streckten freundlich den Kopf aus dem Boxenfenster, wenn ich kam, andere waren schlecht gelaunt und legten die Ohren an. Nachdem sie aber alle wussten, dass ich öfters mal einen Apfel oder ein Stück trockenes Brot vorbeibringe, hat mich keins der Pferde mehr böse angeschaut :-D 


Der Stall bietet Ausritte an den Strand oder in die Berge an, wahlweise ein oder zwei Stunden oder auch Tagestouren, sowie Reitstunden und Trails. Ich wollte einen Ausritt in die Berge unternehmen, doch zu meiner Überasschung war dies nicht direkt möglich, sondern ich musste vorher eine Reitstunde auf dem großen Reitplatz absolvieren, damit man sich von meinen Reitkenntnissen überzeugen konnte. Einerseits nervig, wenn man nur einen kurzen Aufenthalt im Hotel hat und vielleicht keine Zeit, zweimal zu reiten, andererseits finde ich es aber auch gut, dass die Leute eben nicht gleich ins Gelände geschickt werden, ohne sich zu vergewissern, ob sie sicher im Sattel sitzen. Auch das Tragen eines Reithelms war für die Gäste Pflicht, diese konnten vor Ort ausgeliehen werden. 

Meine Reitstunde startete morgens um halb zehn und sollte eine halbe Stunde dauern. Diese wurde natürlich auch berechnet, mit 40 Dinar (umgerechnet etwa 13 Euro). Kurz vor halb zehn erschien ich in Reitkleidung am Stall. Zu meiner Verwunderung wartete kein gesatteltes Pferd auf mich, sondern erst als ich kam, holte der Reitlehrer mir mein Pferd, dass ich dann selbst putzen sollte. "Damit wir uns kennenlernen", sagte er. Das fand ich gut, ich mag es nämlich nicht, direkt auf ein Pferd zu steigen, was ich nicht kenne. Das war das erste Mal in Tunesien, dass ich es erlebt habe, das Pferd selber zu putzen. Und so lernten der Rotschimmel Carotte, ein Berberhengst, und ich, uns kennen. Er war ganz lieb, nur das Anziehen des Sattelgurtes mochte er nicht. Nachdem der Reitlehrer und ich ein paar Worte auf Arabisch ausgetauscht hatten, fragte er mich woher ich komme, dann sagte ich aus Deutschland. Daraufhin begann er plötzlich auf Deutsch zu reden. Etwas gebrochen, aber dennoch flüssig. Aufsteigen sollte ich an der Treppe, "das ist besser für Reiter und Pferd", sagte er. 

Dann ging es los auf den Reitplatz. Schritt, Volte, Zirkel, Trab, anhalten, zweiter Hufschlag, Galopp, in die Ecken reiten, Zirkel, Trab... So ging es eine halbe Stunde lang ohne Pause. Carotte lief flüssig, aber nicht schneller als nötig. Ich merkte schnell, dass ich meine Hilfengebung umstellen musste, denn ich hatte mich in letzter Zeit an die Hilfengebung, vor allem was Gewichtshilfen angeht, an die Westernreitweise gewöhnt. Und auch bei meiner Stute hatte ich die Zügel zum Lenken nie gebraucht, und zum Treiben auch kein Bein. Der stämmige Berberhengst war aber offensichtlich andere Hilfengebung gewohnt, uns so stellte ich mich schnell auf ihn ein. Danach klappte es besser. Er war fein und angenehm zu reiten, nur in den Biegungen etwas steif. 

Der Reitlehrer schien sich vergewissert zu haben, dass ich nicht in den nächsten Minuten abgeworfen werde und verschwand ab und zu ein paar Minuten oder telefonierte. Dann ging es weiter mit den Anweisungen. Am Ende der halben Stunde sollte ich Carotte Schritt gehen lassen und die Füße aus den Bügeln nehmen. War mir ganz recht, denn mit meinen Turnschuhen hatte ich eh ständig den Halt in den Bügeln verloren. Im Koffer war kein Platz mehr für die Reitschuhe gewesen. Der Mann schien überzeugt von mir und sagte, ich könne einen Termin für den Ausritt machen. Danach erzählte er mir noch etwas über seine Pferde, seinen Stall, die Trails, die sie veranstalten und dass lange keine deutschen Gäste mehr gekommen sind. "Unsere Hengste sind ganz lieb, wir wissen wie man sie richtig trainiert. Das ist genau wie mit einem Hund, wenn man ihn nicht erzieht, beißt er auch, aber mit der richtigen Erziehung wird er ein gehorsamer und lieber Hund", sagte er zum Abschluss. "Ich mag auch lieber Hengste reiten, Stuten sind öfters mal zickig", sagte ich. 

Ich nahm Carotte Trense und Sattel ab und ließ ihn sich auf dem Reitplatz wälzen. 


Ein paar Tage später erschien ich zum Ausritt. Carotte stand bereits angebunden vor dem Stall. Nur der  Pferdepfleger war vor Ort und mistete die Boxen aus. Selbstständig begann ich damit, Carotte zu putzen und seine Hufe auszukratzen, bis ein älterer Mann erschien. Es war ein anderer Reitlehrer. Er sattelte mein Pferd und machte auch seins bereit. Obwohl ich mit ihm auf arabisch sprach, sprach er mit mir in einem Mix aus Englisch und Deutsch. Egal, Hauptsache kein Französisch. Einer seiner ersten Kommentare war, ob ich eine Hose hätte und den Rock zum Reiten ausziehen könnte, damit er nicht fliegt und die Pferde erschreckt beim Reiten. Auf sowas bin ich immer vorbereitet. Und glaubt mir, hätte er darauf bestanden, wäre ich auf der Stelle umgedreht und er hätte den Ausritt und die 60 Dinar vergessen können. Aber natürlich hat er nicht drauf bestanden, ich sagte nein, und er sagte "kein Problem". Eigentlich hatte man mir gesagt, man würde immer in einer Gruppe mit mehreren Leuten ausreiten, darum war es mir in dem Moment unangenehm, dass ich nun alleine mit dem Reitlehrer ausreiten würde. Aber gut, absagen wollte ich nicht mehr und es war eh nur ein kleiner Ausritt am Strand.


Ich stieg auf und sollte schon wieder auf den Reitplatz. Hatte ich nicht einen Ausritt gebucht? Anscheinend wollte sich der ältere Herr nochmal persönlich überzeugen, dass mir mit meinem fliegenden Rock das Pferd nicht durchgeht. Er kam auf seinem Pferd hinterhergeritten und dann ging es in militärischem Tempo ans Schwitzen. Fast eine Viertelstunde lang Schritt, Trab, Galopp und Hufschlagfiguren aller Art. Der Rock blieb fest an meinen Beinen kleben und flatterte nicht. Das Kopftuch auch nicht, ich hatte auch eine Jacke darüber an. Danach ging es endlich raus. Er ritt vor, ich mit einigen Pferdelängen Abstand dahinter. Die Straße entlang, an den Hotels vorbei, bis zum Strand. Der Sand war sehr tief. Der Reitlehrer ritt mit seinem Pferd ins Wasser und ich folgte. Carotte aber hatte etwas Angst vor dem Wasser, trotzdem hat er sich nicht geweigert, darein zu gehen. Aber er war sichtlich froh, als seine Hufe wieder auf den trockenen Sand kamen. Wir ritten vom Strand weg auf eine trockene grüne Wiese, von Weitem konnte man die Berge sehen. Hier durfte ich etwas alleine galoppieren. "Sehr gut", sagte der älterer Herr, als ich zurückgaloppiert kam. Mittlerweile redete ich auch wieder auf Deutsch. "Wir galoppieren am Strand jetzt nur ein kleines Stück, weil der Sand ist zu tief, ist sehr anstrengend für die Pferde", kündigte er mir an. Tatsächlich war der Sand sehr tiefm teilweise lag Müll herum, und das Gefälle vom Strand zum Meer war mindestens einen Meter hoch. Ich hatte ständig Angst, dass Carotte abrutscht und stürzt. Aber Gott sei Dank ist nichts passiert. Wir kehrten gesund wieder zum Stall zurück. Leider war der Ritt kürzer als vereinbart, insgesamt bin ich nur knapp 50 Minuten auf dem Pferd gewesen, vielleicht auch weniger, und davon ja mindestens 15 Minuten auf dem Platz. Der Ausritt an sich war also sehr kurz. Aber ich habe nichts gesagt, ich war froh, überhaupt reiten zu können. 

Nach dem Ausritt sollte ich Carotte absatteln und in seine Box stellen. Er bekam noch ein Stück trockenes Brot von mir (ich habe übrigens jedes Mal gefragt, ob und was ich den Pferden füttern darf), dann verabschiedete ich mich. 


Wenn sich nochmal die Gelegenheit bietet und ich Zeit habe, würde ich dort gerne mal einen Tagesausflug in die Berge machen. Dann aber gerne mit meinem Mann zusammen oder in einer Gruppe. 



                                        Die Pferde schauen aus ihren Boxen.


                                                     Ein hübscher Berberhengst auf dem Reitplatz.


                                               Ein paar süße Shettys in ihrer Box.



                                                        Das Strohlager.




                                                       Plakat der Ranch.



                                                Saphir schaut aus seiner Box.



                                               Ein sehr schöner und kräftiger Schimmel mashallah.


                                                  Ein Shetty steht angebunden an einem Baum.


                                              Die Wiese vor dem Reitplatz.


                                             Der Reitplatz mit Hindernissen.


                                               Dieses alte Shetty darf frei laufen und grasen.


                                             Carotte, das Pferd das ich geritten bin.


                                                Ausritt durch die Landschaft,


                                  Steinig, trocken, und dennoch grün und dicht bewachsen, so sieht die Landschaft                                               in diesem Gebiet oft aus.


                                                      Auf der Straße zurück zum Hotel...


                                               Die Boxen sind gerade frisch gereinigt.


                                             Schöne, weite Landschaft mit Häusern im Hintergrund.



                                               Weiter geht es durch hohes, trockenes Gras.


                                             Von der Wiese zurück zum Strand. Das Meer ist hellblau und glitzert von                                                                der Sonne.


                                                      Selfie auf dem Pferderücken :-D 



                                                     Mein Outfit zum Reiten, ein neuer blauer Reitrock, dazu ein               hellblaues  leichtes Hemd und ein violetter Khimar.


                                                    Meinen neuen dunkelblauen Reitrock habe ich in Tunesien dieses Jahr das erste mal getragen, und gleich dreckig gemacht. So muss es sein :-D Wer nicht dreckig ist, der war nicht im Stall, oder? ;-) Wie ihr sieht, sind Druckknöpfe zum Schließen angebracht, und kein Klettverschluss mehr. Oben ist elastischer Gummibund, weicher als das letzte Mal.






English version: 


Assalamu aleikum,

now we made it to Tunisia this year despite Corona, alhamdulillah. And, without expecting it, I surprisingly discovered a new horse stable! Which of course I had to test right away :-) Since the stable belongs to a hotel where we stayed for some time, I had enough time to visit the stable every day and watch the horses there. The hotel owner, of course, does not know how lucky he is that I am advertising here without being asked and free of charge :-D But so that one of you might enjoy a nice riding lesson or a ride and know where to find a good stable, I will publish the name of the hotel ;-)


The hotel is called Al-Sultan (pronounced As-sultaan) and the associated riding club is called "Le Sultan Ranch" and is located in the well-known city of Hammamet in Tunisia. The horses were almost all Berber stallions, well fed and cared for. The boxes were completely mucked out every day and fresh straw was brought into it. Each box had two windows, one in the front where the horses could look into the courtyard, and one in the back, but it stayed closed. Automatic waterers and a solid stone feed trough were installed in the boxes. The diet consisted mainly of straw and crushed grain. It was also interesting that the dirty straw was partly filled in black garbage bags and not on a dung heap.


The only drawback for me was that the horses hardly had any exercise. They could only leave their boxes in the morning when the boxes were cleaned. Partly tied to trees, partly free running on the riding arena... Just the shetland ponies were allowed to graze freely on the meadow in front of the riding arena.


Some horses poked their heads out of the stall window in a friendly manner when I came, others were in a bad mood. But after they all knew that I often bring an apple or a piece of dry bread, none of the horses gave me an angry look anymore  :-D


The stable offers rides on the beach or in the mountains, either one or two hours or day tours, as well as riding lessons and trails. I wanted to go for a ride in the mountains, but to my surprise this was not directly possible, instead I had to take a riding lesson on the large riding arena beforehand so that they could convince themselves of my riding skills. On the one hand annoying if you only have a short stay in the hotel and maybe no time to ride twice, on the other hand I think it's good that people are not sent straight into the terrain without making sure that they are sitting safe in the saddle. Wearing a riding helmet was also mandatory for the guests, which could be borrowed at the barn.


My riding lesson started at nine thirty in the morning and should last half an hour. This was of course also calculated at 40 dinars (about 13 euros). Shortly before nine thirty I appeared at the stable in riding clothes. To my amazement, there was no saddled horse waiting for me, but only when I came the riding instructor fetched my horse for me to clean it by myself. "So that we can get to know each other," he said. I thought that was good, because I don't like getting directly on a horse, which I don't know. That was the first time in Tunisia that I had experienced cleaning the horse myself. And so the red roan Carotte, a Berber stallion, and I, got to know each other. He was very nice, just he didn't like putting on the saddle girth. After the riding instructor and I exchanged a few words in Arabic, he asked me where I came from, then I said that I am from Germany. Then he suddenly began to speak in German. Slightly broken, but still fluently. I had to climb the stairs for getting on the horse, "that's better for rider and horse," he said.


Then we went to the riding arena. Step, volte, circle, trot, stop, second hoof beat, gallop, ride into the corners, circle, trot ... It went on for half an hour without a break. Carotte ran smoothly, but not faster than necessary. I quickly realized that I had to change my aids, because lately I had got used to the aids, especially when it comes to weight aids, to the western riding style. And with my mare I never needed the reins to steer, and neither did I need a leg to drive. The sturdy Berber stallion was obviously used to other types of assistance, so I quickly adjusted to him. After that it worked better. He was fine and pleasant to ride, only a little stiff in the bends.


The riding instructor seemed to have made sure that I would not be thrown off in the next few minutes and so he disappeared for a few minutes or made a phone call while I was riding. Then it went on with the instructions. At the end of the half hour I should let Carrot step and take my feet off the hangers. That was fine with me, because with my trainers (sport shoes), I always lost my grip on the hangers. There was no more space in the suitcase for the riding shoes. The man seemed convinced of me and said I could make an appointment for the ride. Then he told me something about his horses, his stable, the trails that they organize and that no German guests have come for a long time. "Our stallions are very nice, we know how to train them properly. It's just like with a dog, if you don't train it, it will bite, but with the right education it will be an obedient and loving dog," he said finally. "I also prefer to ride stallions, mares are often a bit bitchy," I said.


I took off Carotte's bridle and saddle and let him roll around in the riding arena.

A few days later I went to the stable for a ride. Carrot was already tied up in front of the stable. Only the groom was there and cleaned out the boxes. On my own I started cleaning Carotte and scratching out its hooves until an older man appeared. It was a different riding instructor. He saddled my horse and got his one ready too. Although I spoke to him in Arabic, he spoke to me in a mix of English and German. Anyway, the main thing is that he did not speak French. One of his first comments was whether I had pants and whether I could take my skirt off to ride so it wouldn't fly and frighten the horses while riding. I'm always prepared for that. And believe me, if he had insisted, I would have turned around and he could have forgotten the ride and the 60 dinars. But of course he didn't insist, I said no and he said "no problem". Actually, I was told that you would always ride out in a group with several people, that's why I was uncomfortable at the moment that I was going to ride alone with the riding instructor. But well, I didn't want to cancel and it was just a little ride on the beach anyway.


I got on and was supposed to go back to the riding arena. Hadn't I booked a ride? Apparently the older gentleman wanted to convince himself personally that the horse would not run away with my flying skirt. He came ridden behind on his horse and then he let us work like we were preparing for military. For almost a quarter of an hour walk, trot, gallop and hoofbeat figures of all kinds. The skirt stuck firmly to my legs and did not flutter. Neither did the headscarf, I also had a jacket over it.

 Then it finally went out. He rode ahead, I rode a few horse-lengths behind. Along the street, past the hotels, to the beach. The sand was very deep. The riding instructor rode his horse into the water and I followed. Carotte was a little bit afraid of the water, but he didn't refuse to go into it. But he was visibly happy when his hooves came back onto the dry sand. We rode away from the beach onto a dry green meadow, the mountains could be seen from a distance. Here I was allowed to gallop a little bit alone. "Very good," said the older man when I came canter back. In the meantime I was speaking in German again. "We are only galloping a little on the beach because the sand is too deep and is very exhausting for the horses", he announced to me. In fact, the sand was very deep, with some garbage lying around, and the gradient from the beach to the sea was at least three feet high. I was constantly afraid that Carotte would slip and fall. But thank God, nothing happened. We returned to the stable healthy. Unfortunately, the ride was shorter than agreed, in total I was only about 50 minutes on the horse, maybe less, and of that at least 15 minutes on the field. So the ride itself was very short. But I didn't say anything, I was happy to be able to ride at all.


After the ride, I unsaddled Carotte and put him in his box. He got a piece of dry bread from me (by the way, I always asked if and what I could feed the horses), then I said goodbye.




If the opportunity presents itself again and I have time, I would like to go on a day trip to the mountains there. But then with my husband or in a group in shaa Allah.












Dienstag, 24. November 2020

Mein Pferderennen * my horse race

Assalamu aleikum, 


(English version below)

vor einigen Jahren habe ich einmal an einem kleinen Pferderennen in Bayern teilgenommen, über meine Erfahrungen dort als Muslima möchte ich auch gerne berichten. Leider ist es bisher mein einziges Rennen gewesen, da es wirklich ein reines Amateur bzw. Freizeit-Rennen war, und es wurden weder Papiere noch Abzeichen verlangt. Das Preisgeld war auch sehr niedrig, eher eine Aufwandsentschädigung als eine Belohnung :-D Aber egal, es ging ja um den Spaß. 

Mein Mann und meine Mutter waren am Tag des Rennens dabei. Nachdem wir mein stures Stütchen endlich in den Hänger bekommen hatten, ging es los zu dem Dorf, wo das Rennen stattfinden sollte. Auf einer großen Wiese war eine Rennbahn abgesteckt. Es war ein sehr heißer Tag und die Rennbahn war umstellt mit vielen Menschen mit Anhängern und ihren Pferden und Ponies.

Zu dem damaligen Zeitpunkt hatte ich noch keinen Reitrock, also hieß es: Schwitzen mit Würde. Ich trug eine Reithose, damit ich festen Halt auf dem Sattel hatte, darüber einen Hosenrock, also eine Stoffhose die sehr breit geschnitten ist, und darüber einen normalen schwarzen Rock (welcher aber immer über die Knie rutschte beim Reiten, deswegen der Hosenrock darunter). Dazu trug ich ein langärmeliges T-Shirt in XXL und einen einfachen Amira Hijab aus Polyester. Den hatte ich mit einer Sicherheitsnadel am T-Shirt befestigt, damit er beim Rennen nicht hochfliegt. hat leider nichts gebracht, die Nadel habe ich bereits beim Trainingsumlauf vor Ort verloren. Natürlich keinen Ersatz dabei gehabt. Dumm gelaufen. 

Bereits vor dem Rennen war meine Stute derart wild und aufgekratzt, dass sie ein paar Mal stieg und bockte und mit dem Vorderhuf scharrte. Ich versuchte, sie zu beruhigen und ritt ein paar Runden über das Gelände. Aber sie ließ sich nicht beruhigen. Sie sah die anderen Pferde aus den anderen Rennen über den Platz fegen und wollte mitlaufen. Sie wurde immer wilder und war bereits nass geschwitzt, ohne dass das Rennen angefangen hatte. Es war ihr allererstes Mal, dass sie mit anderen Pferden und Menschen auf einem öffentlichen Turnier war. Sonst waren wir immer alleine in der Halle oder im Wald, da war sie wesentlich entspannter. 

Die Menschen auf dem Turnier hatten längst aufgehört, das Rennen zu verfolgen, sondern starrten nur meine Stute und mich an. Natürlich, eine Frau mit Kopftuch auf einem bekloppten Pferd, das ist ein Blickfang. Unter Reithelm und Kopftuch war ich bereits nass und hatte einen hochroten Kopf. Mein Rennen wurde aufgerufen und ich ritt mit den anderen Teilnehmern zur Startlinie. Ich hatte Angst. Ich wusste, jetzt wird mein Pferd durchgehen und wie ein wilder Stier über den Platz rasen. Wenn sie einmal richtig rannte, gab es kein Halten mehr. Unter anderem deshalb wollte ich an dem Rennen teilnehmen. Ich wollte sie einmal so richtig fetzen lassen, denn im Gelände würde ich so etwas nie machen, das wäre zu gefährlich. Ich wollte wissen, wie schnell sie wirklich wird wenn man alles aus ihr rausholt.

Der Startschuss fiel, da hatte ich mich noch gar nicht an die Linie gestellt. Die Pferde preschten los... Ich lag hinten. Aber wir holten auf. Die Kontrolle über die Geschwindigkeit hattte ich bereits verloren, mein Pferd rannte wie wild los und hatte nur noch eines im Sinn: an die Spitze zu kommen. Ihr Siegeswille war ungebrochen. Ich lenkte sie nur noch, um sie in der Bahn zu halten und trieb sie mehr an. Sie raste die erste Runde herum und holte vom fast letzten Platz auf Platz drei auf. Es ging in die zweite und letzte Runde. Langsam ließen meine Kräfte nach. Der Abstand zwischen mir und dem Pferd vor mir wurde größer.

"Ist die Türkin oder was!?", raunten sich die Zuschauer während des Rennens zu, als sie mich sahen. "Nein, sie ist Deutsche!" schrie mein Mann ihnen ins Ohr (das hat er mir später erzählt). Während des Rennens flog mir auch noch das Kopftuch vors Gesicht und der Hals war frei. Sehr peinlich. Ich beeilte mich, ihn zu bedecken, war aber damit beschäfigt mein Pferd unter Kontrolle zu bringen. 


In der letzten Kurve kamen wir zu weit an den Rand der Bahn und verloren wertvolle Zeit. Ich feuerte meine Stute nochmal an und sie holte auf. Wir ritten als Dritte durchs Ziel. Doch da ging das Rennen für uns erst los. Die anderen Teilnehmer bremsten ihre Pferde nach einer halben Runde aus und parierten zum Trab oder Schritt durch. Ich nicht. Wie von Sinnen, gestresst von den vielen Menschen und voller Adrenalin, raste meine Stute weiter. Mindestens ein oder zwei Runden um die Rennbahn herum. Kurz vor Schluss kollidierten wir fast mit einer  Teilnehmerin, welche entgegen der Richtung geritten kam. Im letzten Moment riss ich die Zügel rum und brachte mein Pferd in einen Kreis und schließlich zum Stehen. Ich war außer Atem. Meine Stute tänzelte nervös hin und her.

Die Sieger, darunter ich, wurden aufgerufen und bekamen Preise überreicht. Ein korpulenter älterer Herr reichte mir den Pokal entgegen und guckte dabei grimmig. Er sagte so etwas wie "passen Sie auf, dass Sie nicht andere Leute über den Haufen rennen". In dem Moment, so hab ich es später auf dem Video von der Preisverleihung gehört, sagte eine junge Frau: "Gab es hier nicht ein Burkaverbot!!??" Gerade hatte die Frau ihren abschätzigen Kommentar über mich abgegeben und der Herr mir missmutig den Pokal überrreicht, da drehte sich meine Stute urplötzlich um 180 Grad um und haute den unfreundlichen Mann mit dem Hinterteil um, sodass er strauchelte und fast fiel. Er fluchte wohl was für sich hin. Ich ritt weg zur Siegerrunde und galoppierte um den Platz. Dass mein Pferd jemanden erwischt hatte, habe ich erst später auf dem Video gesehen, in dem Moment hatte ich das gar nicht gemerkt, so aufgeregt war ich. Ein bisschen Schadenfreude überkam mich aber schon, mein Pferd hatte es diesen unfreundlichen Leuten einmal gezeigt! Ich war stolz, den dritten Platz gewonnen zu haben. Bei meinem ersten Rennen. Vielleicht war ich die einzige Muslima, die jemals an einem dieser Rennen teilgenommen hat, und wir hattten es ihnen bewiesen, dass eine Muslima auch reiten kann!


Nach dem Rennen versuchten wir mein aufgeregtes Pferd in den Hänger zu verladen. Sie war immer  noch auf 180 und ganz nervös von den vielen Leuten. Bei einem unserer Versuche, sie in den Hänger zu führen, trat sie nach hinten aus, riss sich los und raste davon. Es ging so schnell, dass ich erst ein paar Sekunden später mitbekam, was los war. Sie hatte mit einem Hinterhuf meinen Mann im Gesicht erwischt, der schräg hinten von ihr stand und sie leicht mit der Gerte angetippt hatte, damit sie in den Hänger einsteigt (War eine blöde Position, haben wir danach natürlich nie wieder so gemacht). Gott sei Dank war es nur eine dicke Prellung am Wangenknochen. Alhamdulillah. Meine Mutter kümmerte sich um ihn und ich rannte meinem Pferd hinterher. Ein paar andere Reiter hatten meine Stute eingefangen. Ich bedankte mich und brachte sie zurück zum Hänger. Dort band ich sie erstmal an und ließ sie sich erholen. Nachdem bei meinem Mann erste Hilfe geleistet worden war ( ja, die 20 Euro Preisgeld gingen dann für die Apotheke bzw Schmerzmittel drauf :-D ), und mein Pferd sich beruhigt hatte, luden wir es ein und fuhren zum Stall zurück. Dort begrüßte man mich freudig und freute sich, dass ich unter die ersten drei gekommen war. Gerne hätte ich einige Monate später am nächsten Rennen teilgenommen, aber bis dahin waren wir leider schon wieder umgezogen. 


Zwei Jahre nach diesem Rennen wurde in einem anderen Bundesland nochmal ein Amateur Rennen für Pferde aller Rassen veranstaltet, und ich wollte gerne teilnehmen. Ich habe mich zuletzt aber dagegen entschieden, auch zum Wohle meines Pferdes. Erstens waren die geforderten Papiere, Versicherungen und Abzeichen, die verlangt wurden, teilweise kurios und ich konnte auch kaum eines davon vorweisen. Und zweitens war es vorgeschrieben, sein Pferd voll beschlagen zu haben. Da mein Pferd immer barfhuf lief und auch noch läuft, wollte ich ihr nicht für das eine Rennen die Hufeisen draufmachen lassen. Das wäre ihrer Trittsicherheit so kurzfristig sicher auch nicht gut bekommen. Und einen Sturz im Rennen wollte ich nicht riskieren. 


Bilder vom Rennen: 


                                           

                        Dieses Foto ist kurz nach der Siegerehrung entstanden. Ich halte den Pokal hoch. 

                                                  My horse and me after winning the third place.




                                                     Die ersten Proberunden auf der Bahn...
                                                                  I ride some laps...



                                             Am Anfang des Rennens liege ich noch hinten... 
                                             At the beginning of the race, I am almost behind all other riders...



                                                              Erholungspause...
                                                                 Little break...




                                                   Kurz vor dem Rennen, fertig zum Start...
                                                        Shortly before the race, ready to go...





English version: 


Assalamu aleikum,


A few years ago I took part in a horse race in Bavaria, and I would also like to report on my experiences there as a Muslim. Unfortunately it has been my only race so far, as it was really a purely amateur race, and neither any papers nor certificates were required. The prize money was also very low, more of an expense allowance than a reward :-D But no matter, it was about the fun.


My husband and my mother were there on race day. After we finally got my stubborn stud in the trailer, we went to the village where the race was to take place. A racecourse was marked out in a large meadow. It was a very hot day and the racetrack was surrounded by many people with trailers and their horses and ponies.


At that time I didn't have a riding skirt, so I said to myself: sweat with dignity. I wore riding breeches so that I had a firm grip on the saddle, over that a trouser skirt, i.e. cloth trousers with a very wide cut, and over that a normal black skirt (which, however, always slipped over the knees when riding, so that is why I weared the trousers underneath). I also wore a long-sleeved T-shirt in XXL and a simple Amira hijab made of polyester. I attached it to my T-shirt with a safety pin so that it wouldn't fly up while running. Unfortunately it didn't work, I already lost the needle during the training session on site. Unfortunately I had no replacement. 


Even before the race, my mare was so wild and excited that she climbed and bucked a few times and pawed the ground. I tried to calm her down and rode a few laps across the grounds. But she did not calm down. She saw the other horses from the other races running across the square and wanted to run with them. She got wilder and wilder and was already wet with sweat before the race had started. It was her very first time to go to a public show with other horses and people. Otherwise we were always alone in the hall or in the forest, there she was much more relaxed.


The people at the tournament had long since stopped watching the race and just stared at my mare and me. Of course, a woman with a headscarf on a crazy horse is an eye-catcher. I was already wet under my riding helmet and headscarf and my head was bright red. My race was called and I rode to the start line with the other participants. I was afraid. I knew that now my horse would run wild across the square like a wild bull. Once she really ran, there was no way stopping her. That's one of the reasons why I wanted to take part in the race. I really wanted to let her go for once, because I would never do something like that off-road, it would be too dangerous. I wanted to know how fast she really gets when you get everything out of her.


The starting gun was fired when I hadn't even stood on the line. The horses dashed off ... I was in the back. But we caught up. I had already lost control of the speed, my horse ran like crazy and only had one thing in mind: to get to the top. Her will to win was unbroken. I only steered her to keep her on track and pushed her more. She ran around the first lap and caught up from almost last place to third. It went into the second and final round. Slowly my strength slackened. The distance between me and the horse in front of me grew.


"Is she a Turkish girl !?", the spectators whispered during the race when they saw me. "No, she is German!" shouted my husband in their ear (he told me that later). During the race the headscarf flew over my face and my neck was free. Very embarrassing. I hurried to cover it, but was busy getting my horse under control.


In the last corner we came too far to the edge of the track and lost valuable time. I cheered on my mare again and she caught up. We rode through the finish line as third. But that's when the race just started for us. The other participants braked their horses after half a lap and slowed down to trot or walk. Not me. As if she were out of her mind, stressed by the many people and full of adrenaline, my mare raced on. At least a lap or two around the track. Shortly before the end we almost collided with a participant who was riding in the opposite direction. At the last moment I jerked the reins and brought my horse into a circle and finally to a stop. I was out of breath. My mare danced back and forth nervously.


The winners, including myself, were called out and prizes were presented. A corpulent elderly man handed me the trophy and looked grim. He said something like "watch out that you don't run over other people. "At that moment, as I later heard on the video of the award ceremony, a young woman said:" Wasn't there a burqa ban here !! ??" While making her disparaging comment about me, the elderly man handed me the trophy grudgingly. Suddenly, my mare turned around 180 degrees and knocked the unfriendly man with the rear, so that he stumbled and almost fell. I rode away to the winning lap and galloped around the square. I only saw later on the video that my horse had knocked someone, at that moment I hadn't even noticed it, I was so excited. A little glee overcame me, my horse had shown it to these unfriendly people once! I was proud to have won the third place. In my first race. Maybe I was the only Muslim woman who ever took part in one of these races, and we had shown them that a Muslim woman can ride!


After the race we tried to load my excited horse into the trailer. She was still very nervous. In one of our attempts to lead her into the hanger, she kicked back, broke free, and bunked. It happened so quickly that it wasn't until a few seconds later that I realized what was going on. She had caught my husband in the face with a hind hoof, who was standing diagonally behind her and tapped her lightly with the whip so that she could get into the trailer (it was a stupid position, of course we never did that again afterwards). Thank Allah it was just a big bruise on his cheekbone. Alhamdulillah. My mother took care of him and I ran after my horse. A couple of other riders had caught my mare. I thanked them and took my mare back to the trailer. There I tied her first and let her recover. After first aid had been given to my husband (yes, the 20 Euro prize money was then for the pharmacy or painkillers :-D), and my horse had calmed down, we invited it in and drove back to the stable. There I was greeted happily and they were happy that I was among the top three. I would have liked to take part in the next race a few months later, but unfortunately we had already moved to another state again by then.

Two years after this race there was another amateur race for horses of all breeds in another state, and I wanted to take part. But in the end I decided against it, also for the benefit of my horse. Firstly, the required papers, insurances and certificates, which were required, were sometimes strange and I hardly possessed any of them. Second, it was compulsory to have your horse fully shod. Since my horse always ran barefoot and still runs, I didn't want to have her shoes put on for one race. That would certainly not have helped her surefootedness in the short term. And I didn't want to risk a fall in the race.











Dienstag, 6. Oktober 2020

Ein außergewöhnliches Outfit * An extraordinary outfit

 Assalamu aleikum, 


(english version below)

es war ein schöner Sonntagnachmittag, als ich wieder einen Ausritt unternahm. Mittlerweile kennt man mich am neuen Stall und es gab keine komischen Blicke mehr. Ein älterer Herr brachte mir das Pferd, das ich reiten sollte, und half mir beim Aufsatteln. Nach einer Weile schaute er mich an, hielt kurz inne und sagte dann: "Ein sehr außergewöhnliches Outfit, was Sie da tragen!" 

Hm. Ich kenne es ja schon. Aber was soll man darauf antworten... Aber Recht hat er. Sehr außergewöhnlich.

 "Ja, das stimmt", meinte ich nur mit einem Lächeln.

 "Nunja, ich darf doch fragen, oder... ist nicht böse gemeint. Ist mir ja egal, was jemand für religiöse und politische Ansichten hat, wir freuen uns über jeden der hier reiten kommt. Nur, ich habe so etwas halt noch nie beim Reiten gesehen, also dass Sie das auch beim Reiten anziehen," erwiderte der Herr freundlich.

 "Ja, ich weiß, kein Problem, es ist sehr selten jemanden in Kopftuch und Kleid am Reitstall zu sehen. Aber wissen Sie, darunter trage ich ganz normale Reitkleidung, den Rock habe ich selber designt und den trage ich darüber, der ist extra fürs Reiten" sagte ich. 

"Ah, so ist das! Ja stimmt, wir hatten mal eine hier aus so einem Königshaus ich weiß nicht mehr von wo, die hatte auch sowas an... so lange Kleidung und darunter, so hat sie mir gezeigt, hatte sie eine normale Jeans an!" 

Oh ja, ich bin immer wieder erstaunt, dass die Frauen unter dem Reitrock noch eine Hose anhaben ;-) Nun, das ist es, was ich gerne ändern möchte. Auf der Straße hat man sich an das Bild der Kopftücher gewöhnt, in der Stadt, in Geschäften, im Bus, im Restaurant. Aber am Reitstall nein, da kennt man es nicht. Mag zum einen daran liegen, dass nicht viele muslimische Mädchen reiten, entweder weil die Möglichkeiten dazu fehlen oder weil das Interesse nicht besteht. Und zum anderen könnte es daran liegen, dass die muslimischen Frauen, die reiten, vielleicht generell leider keinen Hijab tragen, oder zum Reiten den Rock gegen Reithose tauschen, was sehr schade ist. Nun, ich möchte dazu beitragen, dass eine bedeckte Frau am Reitstall als normal angesehen wird und den Menschen klar wird, dass wir Muslimas auch mit Rock reiten können. Vor noch knapp 100 Jahren war es für Frauen ganz normal, in langen Kleidern zu reiten... Heute aber scheint das ein Problem zu sein. Klar, Reithosen sind praktisch und wurden nicht ohne Grund erfunden, aber warum nicht darüber noch einen Rock tragen, um sein Hobby auch halal zu machen? Und das Reiten ohne schlechtes Gewissen genießen zu können? 

"Sagen Sie mir wenn Sie die Fragerei stört, ich bin nur neugierig... " sagte mir der Mann plötzlich. 

"Ach, das ist doch kein Problem, wissen Sie, es ist mir lieber, wenn jemand fragt, als dass mich jemand einfach nur anstarrt und sich seine eigenen Dinge im Kopf zusammenreimt, die vielleicht gar nicht stimmen.. Manche Leute denken ich bin Türkin, aber nein, ich bin Deutsche. Also fragt mich doch!"

Oft ist mir aufgefallen, dass Leute, die wirklich ehrlich aus Interesse fragen, eine Scheu davor haben, ihre Fragen zu stellen. Aber nein, bitte, fragt doch! Fragt die muslimischen Frauen, warum sie sich bedecken, fragt sie, warum sie ihre Religion lieben, fragt sie, warum sie beten, fragt fragt fragt! Sie werden sicher gerne antworten. Ich bin mir sicher, das ist den meisten lieber, als mit Blicken gleich verurteilt zu werden (für etwas das meistens nicht wahr ist und nicht auf die Person zutrifft). Wenn es eine ehrliche Frage ist, höflich formuliert, bekommt man auch eine höfliche ehrliche Antwort. 

Und nochmal...Da es immer noch nicht alle mitbekommen haben: Jaaa wir tragen das Kopftuch freiwillig! Weil es im Islam Pflicht ist. Und wenn Allah uns etwas befiehlt, dann, weil es gut für uns ist. Und wenn er uns etwas verbietet, dann weil es schlecht für uns ist. Und wir vertrauen auf Allah und zu ihm kehren wir zurück. Und diejenigen, die gezwungen werden, das Kopftuch auszuziehen oder daran gehindert werden, überhaupt eins anzuziehen, sind viiiiel mehr als umgekehrt, glaubt mir. 

Die Unterhaltung mit dem Mann schien beendet und er winkte mir freundlich zu, als wir vom Hof ritten. Es war ein toller Ausritt. Noch recht zu Anfang des Ausritts bat uns die Rittführerin darum, die Pferde zu tauschen, da eine Reiterin mit ihrem Pferd nicht zurecht kam. Ich sollte ihr Pferd übernehmen. Beim Absteigen dann kam die peinliche Situation, wovor sich jede reitende Muslima mit Hijab fürchtet: Man bleibt hängen. Sehr peinlich, ist mir eigentlich noch nie passiert... Nun, ich hatte vergessen, dass ich ja jetzt im Westernsattel reite, und ein Westernsattel hat ein Sattelhorn. Beim Hinuntergleiten blieb ich also mit meiner langen Bluse inklusive Kopftuch am Sattelhorn hängen, war so gerade mit den Füßen auf dem Boden. Hektisch löste ich meine Kleidung vom Sattelhorn und zog sie hinunter. Hab natürlich nicht geguckt, was die anderen wohl gesehen haben von der Aktion, aber die werden sich wohl ihren Teil gedacht haben. Lektion für mich: Nicht nur auf den Rock aufpassen beim Absteigen, sondern auch auf die Bluse, vor allem beim Westernsattel! 

Nunja, nach dem Pferdetausch klappte es besser. Ich kam mit dem schwierigen Pferd besser zurecht, und die andere Reiterin kam mit meinem vorherigen Pferd besser zurecht. Der Rest des Ausritts verlief ohne größere Zwischenfälle. Alhamdulillah. Auch wenn ich diesmal ein langsames Pferd bekommen hatte, war es doch auch mal eine schöne Übung, auch mit einem anderen Charakter Pferd gut klarkommen zu müssen. Im Galopp war mein Wallach aber sehr fleißig. Nur im Schritt und Trab musste man ständig aufpassen dass er nicht zu weit zurückblieb. Wir hatten tolles sonniges Wetter an dem Tag und sind viel getrabt und galoppiert. Nach dem Reiten hab ich dem Pferd wie immer die Hufe ausgekratzt und es dann auf die Weide gebracht. 

Als ich so über Hof und Weide lief, mit dem Pferd am Strick, musste ich schon schmunzeln. Ja, tatsächlich ein außergewöhnliches Outift, was ich trage. Und das am Reitstall! Schon besonders, auf jeden Fall. Und das ist gut so. 

Denn wer in Zeiten der Fitna an seiner Religion festhält, der bekommt mehr Lohn von Allah. (Quelle, auf arabisch,: https://youtu.be/U1WAILZ_pHc )

Möge Allah uns auf dem Islam festigen, Amin. 


                                                             Quelle: Pinterest, von mir bearbeitet



ENGLISH VERSION:


Assalamu aleikum,


it was a beautiful Sunday afternoon when I went riding once again. Meanwhile they know me at the new stable and there were no more strange looks. An elderly gentleman brought me the horse I was to ride and helped me saddle it up. After a while he looked at me, paused for a moment and then said: "A very unusual outfit what you are wearing!"


Hm. I already know that. But what can you answer... But he's right. Very unusual. Very extraordinary.


 "Yes, that's right," I said with a smile.


 "Well, I can ask, or ... is not meant badly. I don't care what kind of religious and political views someone has, we are happy about everyone who comes riding here. Just to say, I've never had seen an outfit like that in the riding stable, so you wear this when riding...?, "replied the man gently.


 "Yes, I know, no problem, it is very seldom to see someone in a headscarf and dress at the stables. But you know, I wear normal riding clothes underneath, I designed the skirt myself and I wear it over the normal clothes, "I said.


"Ah, that's how it is! Yes, right, we once had a woman here from a royal family, I don't remember which country she was from, she was also wearing something strange...Long clothes and underneath, she showed me, she weared a jeans!"


Oh yes, I'm always amazed that the women still wear pants under their riding skirts ;-) Well, that's what I would like to change. People have got used to the image of headscarves on the street, in the city, in shops, on the bus, in restaurants. But at the riding stables no, you don't know it there. On the one hand, this may be due to the fact that not many Muslim girls ride, either because the lack of opportunities to do so or because they are not interested. And on the other hand, it could be because the Muslim women who ride may unfortunately generally not wear a hijab or swap their skirts for breeches to ride, which is very sad. Well, I want to help ensure that a covered woman at the stables is seen as "normal" and that people realize that we Muslims can also ride with skirts. Almost 100 years ago it was quite normal for women to ride in long clothes ... But today it seems to be a problem. Sure, riding breeches are practical and weren't invented without a reason, but why not wear a skirt over them to make your hobby halal too? And to be able to enjoy riding without a guilty conscience?


"Tell me if the questions bothers you, I'm just curious ..." said the man suddenly.


"Oh, that's not a problem, you know, I prefer someone to ask than someone just staring at me and figuring out his own things that might not be right. Some people think I'm a Turkish woman, but no, I'm a German woman. So ask me! "


I have often noticed that people who really ask honestly out of interest are shy about asking their questions. But no, please, ask! Ask the Muslim women why they cover themselves, ask them why they love their religion, ask them why they pray, ask them! I am sure they will be happy to answer. I am sure that most people prefer that than to be judged at first glance (for something that is mostly not true and does not apply to the person). If it's an honest question, politely phrased, you will get a polite, honest answer.


And again ... Since still not everyone has noticed: Yeah, we wear the headscarf by choice! Because it is a duty in Islam. And if Allah commands us to do something, it is because it is good for us. And if he forbids us to do something, it is because it is bad for us. And we trust in Allah and to him we will return. And those who are forced to take off the headscarf or are prevented from putting it one on at all are much more than the other way around, believe me.


We rode off. It was a great ride. Right at the beginning of the ride, the woman who was leading us asked us to change horses, as one of the riders could not get along with her horse. I should take over her horse. When dismounting, the embarrassing situation came, which every riding Muslim with hijab fears: You get stuck. Very embarrassing, it actually never happened to me ... Well, I had forgotten that I now ride in a western saddle, and a western saddle has a saddle horn. So when sliding down I got stuck with my long blouse and headscarf on the saddle horn, with my feet straight on the ground. I frantically loosened my clothes from the saddle horn and pulled them down. Of course I didn't look what the others saw, but they must have thought their part. Lesson for me: not only take care of the skirt when dismounting, but also of the blouse, especially with the western saddle!


Well, after the horse change it worked better. I got along better with the difficult horse and the other rider got along better with my previous horse. The rest of the ride went without major incidents. Alhamdulillah. Even if I got a slow horse this time, it was also a nice exercise to get along well with another character. But my gelding was very hard-working at the gallop. Only when walking and trotting you had to be careful not to lag too far behind. We had great sunny weather that day and trotted and galloped a lot. After riding, I scraped out the horse's hooves as always and then brought it to the pasture.


As I ran across the yard and pasture with the horse on a rope, I had to smile. Yes, actually an extraordinary outfit what I wear. And that at the riding stables! Especially, definitely. And that's good.


Because whoever adheres to his religion in times of Fitna gets more reward from Allah. (source, in arabic,: https://youtu.be/U1WAILZ_pHc )


May Allah make us firm upon Islam.


Mittwoch, 2. September 2020

Wiedersehen mit meinem Pferd * Meet again with my horse

Assalamu aleikum, 

(English version below the pictures)

Ich habe euch ja erzählt, dass ich mein Pferd zu ihrer Heimat zurückgebracht habe... Dort kann ich sie immer besuchen, auch wenn der Weg dorthin sehr weit ist, denn sie lebt jetzt in Polen. Aber ich habe sie, nach Wochen der Trennung, endlich besuchen können. Das nächste Mal wird wahrscheinlich erst in ein paar Monaten sein, und dann in ein paar Jahren... Aber ich weiß, dass es ihr sehr gut geht. Auch wenn ich sie sehr vermisse, bin ich froh, dass mein Traum wahr geworden ist und dass sie wieder zu dem Ort zurückkehren durfte, an dem sie geboren und aufgewachsen ist, bevor sie zu mir kam. 
Es war eine lange Reise dorthin, aber nach schier unendlicher Autofahrt waren wir endlich da. Dieser einzigartige Hof liegt ganz am Rande eines Dorfes, dahinter schließt ein riesiges Naturschutzgebiet an. Wir haben dort eine Woche im Hotel verbracht, vom Hotelzimmer aus konnte ich die Pferde und die unendlichen Wiesen sehen. Ich habe meine Stute jeden Tag besucht, manchmal habe ich sie aber auch nach fast 40 Minuten Laufen nicht gefunden, die Weiden sind so riesig, dass eine ganze Herde Pferde dort hinter den Hügeln und Wäldern verschwinden kann. Dann muss man schonmal suchen gehen, wenn man sein Pferd finden möchte ;-) 

Den ersten Tag als ich kam und mein Pferd auf der Weide entdeckte, stand sie bei der Herde, am Rand, aber immerhin dabei. Sie war noch nicht lange dort als ich sie besucht habe und wird noch ein bisschen Zeit brauchen, um sich in ihren neuen Alltag einzufinden, aber ich bin sicher, das schafft sie ohne Probleme. Ich habe sie zwischen all den anderen Stuten und Fohlen direkt erkannt, auch wenn die meinem Pferd ja alle ähnlich sehen (gleiche Rasse;-), das war schon ein Unterschied zu den Pensionsställen, wo immer eine bunte Mischung zusammensteht und es meist "der Isländer" oder "das Vollblut" heißt, weil es nur ein Exemplar der Rasse oder Farbe gibt. Sie kam sofort zu mir, hat sich streicheln lassen und einen Apfel bekommen. Das war wohl keine gute Idee von mir, denn sie wurde gleich von den anderen Pferden von mir weggescheucht. "Das geht ja gar nicht, dass die Neue Streicheleinheiten und Futter bekommt, und wir nicht!", müssen sich die anderen Pferde wohl gedacht haben. So sah es zumindest aus :-D Pferde sind halt sehr eifersüchtig. Die nächsten zwei Tage durfte mein Pferd nicht zu mir, sie hat zwar geguckt als ich kam aber die anderen Pferde haben es ihr nicht erlaubt, zu mir zu kommen. Ich stand trotzdem an der Weide und habe sie lange und oft beobachtet. Dann, am dritten Tag, wurde es besser. Sie war mehr in der Herde integriert und die Pferde hatten sich an meinen Besuch gewöhnt. Sie ließen mich in Frieden. Meine Stute durfte zu mir kommen. Sie stand oft in meiner Nähe, hat sich kraulen lassen oder mit ihren Lieblingskräutern füttern lassen, die ich dort auf den Wiesen gefunden  hatte. Wenn ich da war, stand sie in meiner Nähe, und wenn die Herde weiterzog zu einem anderen Platz zum Grasen, ging sie mit ihnen, immer ihre Ohren nach hinten in meine Richtung gedreht. Sie hat einen entspannten Eindruck gemacht. Ich habe es genossen, sie einfach stundenlang zu beobachten, auch vom Balkon aus. Wäre nicht der Zaun um die Wiesen und Wälder gespannt, hätte man denken können, man beobachtet eine Wildpferdeherde. Niemand greift ein, niemand stört sie, sie fressen die Gräser und Kräuter die dort sind... Sehr romantisch. Aber auch hart. Im Winter gibt es keinen warmen Stall, keine Decken und keinen Hafer, und es gibt auch keine Boxen für die Pferde, wo sie sich zurückziehen können. Aber es gibt viel viel Fläche und Bäume die Schatten spenden und frisches Wasser. Und eine nette Pferdeherde. Das ist es doch, was alle Pferde eigentlich brauchen, oder... Viel Freiheit und Auslauf. Auch der Umgangston in der Herde war deutlich rauer als man es in den Reitställen gewöhnt ist. Ich konnte wirklich beobachten, wie immer eine Stute auf einem Hügel Wache gehalten hat, während die anderen im Tal grasten. Im Vormittag stand die Herde nahe beim Haus, um sich im dortigen Unterstand etwas vor der Sonne und den Mücken zu schützen. Im Laufe des Nachmittags zog die Herde immer an verschiedene Stellen, bis sie abends zu ihrem "Nachtplatz" zogen, ein etwas tiefer gelegenes Tal mit viel saftigem Gras. Es war sehr schön, so ein natürliches Pferdeleben zu beobachten. 

Als ich da war, fühlte ich mich noch einmal bestätigt. Ja, es war richtig, mein Pferd schon jetzt hier hinzubringen und nicht länger zu warten. Ich hätte an keinem anderen Ort meine Seelenruhe gefunden für mein Pferd als hier. 
In Tunesien hätte sie sich wahrscheinlich nicht so wohl gefühlt wie hier. Und in Tunesien gibt es auch gute Pferde. Überall gibt es Pferde. Natürlich nicht dieses eine... Aber mein Pferd hat es verdient, ihren Ruhestand bei bester Gesundheit im Pferdeparadies zu genießen...

Das letzte Mal als ich sie sah, habe ich ihre Stirn gestreichelt und sie zwischen den Ohren gekrault und irgendwann ist sie zur Herde zurückgegangen. Dann ist sie auf einen kleinen Hügel gelaufen und hat gedöst, ihre Ohren ganz entspannt. Als wollte sie mir sagen: Hey, es ist alles ok, du kannst mich hier lassen. 

Ich bin dem Besitzer des Anwesens sehr dankbar, dass mein Pferd bei ihm seine frühe Rente verbringen darf. Ich werde sicher nochmal kommen und mein Pferd besuchen. 
Aber ich bin glücklich für sie und ich wünsche sie mir auch nicht zurück, denn ihr geht es gut dort. Ich muss an die Filmszene aus Hidalgo denken, wo der Hauptdarsteller sein treues Pferd in die Freiheit entlassen hat. Mit einem tränenden Auge, da er sein geliebtes Tier abgibt, und mit einem lachenden, weil er sein Pferd in die wohlverdiente Freiheit zu der Herde abgibt. Vielleicht gab es in dem Leben dieses Mannes danach wieder ein neues Pferd, aber für sein altes, das so viel getan hat für ihn, war der Zeitpunkt gekommen, sich zu verabschieden. 




                               Das Tal in dem die Herde den Abend verbringt...




                                                Stuten mit ihren Fohlen...



                                            Pferde in beinahe unberührter Natur



                                 Meine Stute, friedlich grasend.



Die Herde zieht weiter...


                                          Erstes Wiedersehen mit meinem Pferd



English version:

Assalamu aleikum,

I told you that I brought my horse back to her homeland ... I can always visit her there, even if the way to this place is very long, because it is in Poland. But after weeks of separation, I was finally able to visit her. The next time will probably be in a few months, and then in a few years ... But I know she's very well. Even though I miss her very much, I am glad that my dream has come true and that she was allowed to return to the place where she was born and grew up before she came to me.
It was a long journey, but after a seemingly endless drive, we were finally there. This unique farm is located at the very edge of a village, behind which there is a huge nature reserve.
We spent a week there in the hotel, from the hotel room I could see the horses and the endless meadows. I visited my mare every day, but sometimes I couldn't find her after almost 40 minutes of walking, the pastures are so huge that a whole herd of horses can disappear behind the hills and forests. Then you have to walk a long time if you want to find your horse ;-)

The first day when I came and found my horse in the pasture, she was standing with the herd, not in the middle, but at least with them. She wasn't there for a long time when I visited her and she will need a little more time to adjust to her new everyday life, but I'm sure she can do it without any problems. I recognized her directly between all the other mares and foals, even if they all look similar to my horse (same breed ;-), that was a difference to the stables where she lived in Germany. In most cases, there are horses of many diffenernt colors and breeds, small and big, white or red... But there, they were mostly brown horses of the same breed. My mare came to me immediately when she saw me, I patted her and gave her an apple. That was probably not a good idea of ​​mine, because the other horses immediately chased here away from me. "It's not possible that the new one gets pats and food, and we don't!",  must the other horses have thought. At least it looked like this :-D Horses are very jealous. My horse was not allowed to come to me for the next two days, although she looked when I came, the other horses did not allow her to come to me. I still stood at the pasture and watched here for a long time. On the third day it got better. She was already better integrated into the herd and the horses had got used to my visit. They left me in peace. My mare was allowed to come to me. She often stood near me, let herself be petted or fed with her favorite herbs that I found in the meadows. When I was there, she would stand near me, and when the herd moved on to another place to graze, she would walk with them, always with her ears turned back toward me. She made a relaxed impression. I enjoyed just watching the horses for hours, also from the balcony. If the fence had not been stretched around the meadows and forests, one could have thought that one was watching a herd of wild horses. Nobody intervenes, nobody disturbs them, they eat the grasses and herbs that are there ... Very romantic. But also tough. In winter there is no warm stable, no blankets and no oats, and there are no boxes for the horses to retreat to. But there is a lot of space and trees that provide shade and fresh water. And a nice herd of horses. That's what all horses really need, isn't it ... Lots of freedom and wide land. The conversational tone in the herd was also significantly rougher than one is used to in the normal riding stables. I could really see how a mare kept watch on a hill while the others were grazing in the valley. In the morning the herd stood close to the house to protect themselves from the sun and mosquitoes in the shelter there. In the course of the afternoon the herd always moved to different places until they moved to their "night place" in the evening, a valley a little lower down with a lot of lush grass. It was very nice to see such a natural horse life.

When I was there I felt confirmed again. Yes, it was right to bring my horse here now and not wait any longer. I would not have found my peace of mind for my horse anywhere else than here.
She probably wouldn't have felt as comfortable in Tunisia as she did here. And there are good horses in Tunisia too. There are horses everywhere. Of course not this one ... But my horse deserves to enjoy her retirement in the best of health in this little paradise for horses...

The last time I saw her I stroked her forehead and scratched her between the ears... At some point she went back to the herd. Then she walked up a little hill and dozed, her ears relaxed. As if she wanted to tell me: Hey, it's all right, you can leave me here.

I am very grateful to the owner of the farm that my horse can spend his early retirement there. I will definitely come again and visit my horse.
But I'm happy for her and I don't want her back either, because she's fine there. I have to think of the movie scene from Hidalgo, where the main actor released his faithful horse into freedom. With one tearful eye, because he gives up his beloved animal, and with a laughing one, because he gives his horse the well-deserved freedom that he can spend with the herd. Perhaps there was a new horse in this man's life afterwards, but for his old one, which did so much for him, the time had come to say goodbye.




(the english version was written by me with the help of Google Translator and Linguee Dictionary)


Reitröcke 2024 - Riding skirts 2024

  Assalamu aleikum,  (english version below) da nun schon einige Schwestern nachgefragt haben, ob ich noch Reitröcke habe, möchte ich euch e...