Sonntag, 23. Dezember 2018

Kleidung für die Stallarbeit - Was trägt die Muslima im Stall?

Assalamu aleikum, 


zu Pferden und Reiten gehört auch die Stallarbeit. Dazu gehören Stall Paddock oder Box ausmisten bzw abäppeln, Wasser auffüllen, Pferde auf die Wiese bringen, Zäune kontrollieren, Heuraufe befüllen und reinigen, Hof kehren und und und... Auch wenn man nicht alle diese Arbeiten selbst erledigen muss (es sei denn man hat seinen eigenen Stall), kommt man um ein bisschen Arbeit nicht drum herum. Dabei muss man nicht unbedingt seine gute Reitkleidung tragen - es sei denn man will nach der Arbeit noch reiten. Hat man aber an jenem Tage nur Stallarbeit geplant, kann man es sich mit der richtigen Kleidung um einiges einfacher machen. Das Wichtigste sind hier erstmal die Schuhe. Feine Reitstiefel gehen hier schnell kaputt. Besser sind, je nach Wetter und Jahreszeit, feste Stiefel, feste dunkle Turnschuhe oder am allerbesten: Gummistiefel.
Lange Socken sind ein MUSS. Kurze Socken bleiben nur im Schuh stecken und nerven, weil sie dauernd runterrutschen. Als Hose eignet sich quasi alles: Reithose, Jeans, Jogginghose... Hauptsache bequem und locker. Darüber kann dann eine bequeme Abaya oder besser ein Rock getragen werden. Der Rock sollte nicht so lang sein, dass er über den Boden schleift, das würde ihn nur unnötig beschmutzen. Insgesamt sollte die Kleidung bequem und locker sitzen und leicht zu reinigen sein. Fürs Oberteil ist der Zwiebellook perfekt. Ein dünnes Hemd, darüber eine leichte Jacke, oder einen alten Pullover und je nach Jahreszeit eine Jacke dazu. Achtung, bei der Stallarbeit wird einem schnell warm, man sollte also, wenn man den dicken Wintermantel ablegt, am besten eine Fleecejacke oder einen dicken Pullover darunter tragen, damit einem ohne Mantel nicht kalt wird. Auch eine Weste ist eine super Lösung.

Die Haare steckt man am besten weg, wer sonst gerne einen Zopf trägt sollte bei der Stallarbeit vielleicht besser einen Dutt tragen. Denn auch wenn man den Zopf nicht sieht weil er ja unter der Kleidung ist, nervt es doch ein wenig wenn er dann beim Bücken und wieder aufstehen hin und her rutscht. Ein mittelfester Dutt am Hinterkopf tut´s hier am Besten. Je nach Belieben mit oder ohne Haarband/Untertuch. Darüber einen Khimar oder One Piece Hijab und fertig.  

Eine Alternative zum klassischen Rock oder Abaya ist auch eine extrem weite Hose zu tragen und darüber ein langes Oberteil mindestens bis zu den Knien. Zum Beispiel ein Sweatshirt. Das hat den Vorteil, dass man das Kopftuch dareinstecken kann. 

Nun wie immer ein paar Bilder zur Inspiration: 



Jilbab mit Überziehpulli
Jilbab/Khimar mit Hosenrock und Turnschuhen



breite lockere Haremshose für Frauen - bequem und praktisch

Gummistiefel mit Fütterung - perfekt für den Stall

Praktischer Überziehpulli für den Jilbab

knielanges Damen-Sweatshirt mit Kapuze und Reißverschluss 

Mein Lieblingskopftuch: der klassische Amira One-Piece-Hijab, hier zweiteilig






Montag, 10. Dezember 2018

Sind Pferde und Reiten LUXUS? * Are horses and riding LUXURY?

Assalamu aleikum, 




Reiter springt mit seinem Pferd über Rolex-Hindernis

(for english version please look below!)
es ist allseits bekannt und man hört es immer wieder: Reiten ist ein teures Hobby. Wer Geld hat, der reitet, und wer noch mehr Geld hat, der kauft sich ein Pferd. Es macht fast den Eindruck, als gehörten Pferde nur in die Welt der Reichen und Schönen. Beim CHIO in Aachen springen die Profireiter mit der Rolex über die Hindernisse, und auf der Pferderennbahn tummeln sich reiche Ehepaare und trinken Sekt und Champagner. Dies sind durchaus Beispiele, die man als Luxus bezeichnen könnte.



Wie definiert Google das Wort "Luxus" ?



Luxus: 


  1. kostspieliger, verschwenderischer, den üblichen Rahmen (der Lebenshaltung) stark übersteigender, nur dem Genuss und Vergnügen dienender Aufwand

Kostspielig ist es, ja. Auch dient es in den meisten Fällen tatsächlich nur dem Genuss und dem Vergnügen, Pferde zu halten und zu reiten. Aber verschwenderisch und den Rahmen sprengend ist es in den meisten Fällen eben nicht. Es werden also nicht alle Kriterien erfüllt, die es braucht, um etwas als Luxus zu bezeichnen. Dies kann sich mit Zeit, Ort und Gegebenheiten aber schnell ändern, dann kann das Reiten von "absolut notwendig" bis hin zu "übertriebener Luxus" definiert werden. 


Ein Luxus-Stall in Dubai - glänzenden Marmorboden braucht sicher kein Pferd. 


Fest steht, der Reitsport ist in der Tat ein Hobby, für das man unglaublich viel Geld ausgeben kann. KANN. Muss man aber nicht. Auch der Kauf eines eigenen Ponys ist hier nicht gleich der finanzielle Ruin. Pferde sind schon mit sehr wenig zufrieden. Kein Pferd braucht Reithalle, Solarium und die neueste Schabracke von Felix Bühler. Das sind eher Sachen, die der Reiter haben will. Natürlich sollte man als Reiter und speziell als Pferdebesitzer schon über gewisse finanzielle Mittel verfügen, damit man das Tier auch artgerecht versorgen kann. Stallmiete, Futter und Ausrüstung kostet schließlich alles Geld. Quasi ein Fass ohne Boden. Aber keine Panik: Auch wenn du nicht zur Welt der finanziell gut betuchten gehörst, ist es ohne große Umstände möglich, das Hobby Reiten auszuleben. Man kann einen günstigen Stall suchen und für sein Pferd gebrauchte Ausrüstung kaufen, oder auch ein Pflegepferd oder eine Reitbeteiligung suchen, was mit deutlich weniger Kosten verbunden ist. 


Bleibt aber die Frage, ob Reiten und Pferdehaltung jetzt Luxus ist oder nicht. Ich sage dazu: Jein. Es kommt ganz darauf an. Tatsache ist, Geldverschwendung ist es auf keinen Fall, wenn man es alles im moderaten Rahmen betreibt. Pferde und Reiten ist etwas Gutes im Islam, und man wird dafür belohnt wenn man auf seinen Pferden trainiert und sich um sie sorgt. Auch ist es sicher keine Verschwendung, für etwas Gutes, wie hier Pferde und Sport, Geld auszugeben. Wichtig ist, dass das Ganze nicht ausartet, indem man Geld für unnötige Dinge ausgibt und/oder über seinen finanziellen Verhältnissen lebt. Jemand, der mit sich selbst schon nicht über die Runden kommt, sollte sich kein Pferd anschaffen. Und wer es so gerade schafft, sich ein Pferd zu leisten, sollte dafür sorgen, dass die Stallmiete nicht so hoch wie die Wohnungsmiete ist! Es muss eben alles im Rahmen (der Möglichkeiten) bleiben. 




Geht man jedoch auf die andere Definition von Luxus ein, und zwar dass Luxus etwas ist, was man nicht BRAUCHT, oder nicht zum Leben notwendig ist, kann man die Frage in den meisten Fällen mit ja beantworten. Dann ist Reiten tatsächlich Luxus. Denn das Auto, Bus und Bahn haben die Pferde als Transport- und Fortbewegungsmittel schon lange abgelöst (was nicht heißt dass das auch immer so bleiben wird). Zum (Über)leben braucht man also keine Pferde. Da der Mensch aber gerade in der heutigen Zeit oft sehr gestresst ist und nach einem Ausgleich sucht für die hektische künstliche Welt in der er lebt, kommt das Pferd hier wie gerufen: Mit einem Pferd verbindet man Freiheit, Natur, Schönheit, Stolz und Anmut, sowie Ruhe und Harmonie. Dinge, die vielen Menschen in ihrem Leben fehlen. Die Pferde können uns doch so viel geben. Subhanallah, Preis sei Allah der uns diese edlen Tiere erschaffen und sie uns dienstbar gemacht hat! 



زُيِّنَ لِلنَّاسِ حُبُّ الشَّهَوَاتِ مِنَ النِّسَاءِ وَالْبَنِينَ وَالْقَنَاطِيرِ الْمُقَنطَرَةِ مِنَ الذَّهَبِ وَالْفِضَّةِ وَالْخَيْلِ الْمُسَوَّمَةِ وَالْأَنْعَامِ وَالْحَرْثِ ۗ ذَٰلِكَ مَتَاعُ الْحَيَاةِ الدُّنْيَا ۖ وَاللَّهُ عِندَهُ حُسْنُ الْمَآبِ



Ausgeschmückt ist den Menschen die Liebe zu den Begierden, nach Frauen, Söhnen, aufgehäuften Mengen von Gold und Silber, Rassepferden, Vieh und Saatfeldern. Das ist der Genuss im diesseitigen Leben. Doch bei Allah ist die schöne Heimstatt. (3:14)


Allahumma baarik - Allah segne es. Ein wunderschönes goldfarbenes Pferd.



Von daher, finde ich, dass man die Reiterei nicht per Definition als Luxus bezeichnen kann. Es gibt sicher Fälle, in denen man es als Luxus bezeichnen kann, aber das sind eben nicht alle. Das Reiten ist ein teures Hobby, soviel steht fest. Jedoch gibt es viele andere (nicht notwendigen) Dinge im Leben, die mindestens genauso teuer sind wie die Reiterei oder die Kosten sogar übersteigen. Nun liegt es an einem selbst, die Prioritäten zu setzen. Aber, ich denke ich kann für fast alle Reiter sprechen, das Hobby Pferd ist jeden Cent wert. Es gibt einem soviel mehr zurück, als dass es einem nimmt. Mit Pferden kann man träumen, hoffen, fliegen (zumindest fast) und so viele schöne Dinge machen. Deswegen sage ich, und das ist meine Meinung: Ein Pferd ist kein Luxus und keine Geldverschwendung, sondern ein Segen und eine Bereicherung im Leben - und das ist die Mühe wert!


Ps: Bitte entschuldigt die unterschiedliche Schriftgröße! Das Programm spielt wieder mal verrückt...






*English version:

It is well known and you hear it again and again: riding is an expensive hobby. If you have money, you ride, and if you have even more money, you buy a horse. It almost gives the impression that horses (and everything what is related to this) only belong in the world of the rich and famous. At the CHIO in Aachen (city in Germany) the professional riders are jumping over the obstacles with their Rolex watches on there wrists, and rich couples are walking around the show jumping course while drinking champagne. These are definitely examples that could be described as luxury.


How does Google define the word "luxury"?

"Luxury: a state of great comfort or elegance, especially when involving great expense."


Expensive, yes. Also, in most cases, riding and owning horses are just for pleasure.  But in most cases it is not lavish and beyond the scope of what is possible. So it does not fulfill all the criteria that are necessary to call something a luxury. But this can change quickly with time, place and circumstances, then riding can be defined from "absolutely necessary" to "excessive luxury". 

One thing is certain,riding is indeed a hobby for which you could spend an incredible amount of money. COULD. But you don't have to. Also the purchase of a pony is not immediately the financial ruin. Horses are satisfied with very little. No horse needs a riding hall, a solarium and the latest saddle pad of the new collection. These are rather things that the rider wants to have. Of course, as a rider and especially as a horse owner, you should of course have certain financial means at your disposal so that you can care for the animal in a species-appropriate way. After all, stable rent, feed and equipment are not for free - sadly. It is rather a bottomless barrel. But no panic: Even if you don't belong to the world of the financially well-off, it's still possible to act out your hobby of riding without much money. You can look for a cheaper stable and buy second-hand equipment for your horse, or you can look for a riding participation insteqad of owning your own horse, which is much less expensive. 


But the question remains whether riding and keeping horses are now a luxury or not. I say: Yes and no. It all depends on so many factors. One thing is for sure, it is definitely not a waste of money if you do it all in a moderate way. Horses and riding are a good thing in Islam, and you are rewarded if you train and care for your horses (with the right intention). It is also certainly not a waste of money to spend money on something good, like horses and sport. It is important that the whole thing does not get out of hand by spending money on unnecessary things and living beyond one's means. 


However, if you go into the other definition of luxury, namely that luxury is something you do not NEED or is not necessary for living, you can answer the question with "yes" in most cases. Then riding is indeed taken as luxury. Because cars, busses and trains have replaced horses as means of transport (which does not mean that this will always remain so) long time ago. So you do not need horses to survive. However, humans are often very stressed nowadays and are looking for a balance for the frentic world in which they are living. A horse is the perfect choice: With a horse one associates freedom, nature, beauty, pride and grace, as well as peace and harmony. Things that many people miss in their daily lives. The horses can give us so much. Subhanallah, praise be to Allah who created these noble animals for us and made them subject to us! 


زُيِّنَ لِلنَّاسِ حُبُّ الشَّهَوَاتِ مِنَ النِّسَاءِ وَالْبَنِينَ وَالْقَنَاطِيرِ الْمُقَنطَرَةِ مِنَ الذَّهَبِ وَالْفِضَّةِ وَالْخَيْلِ الْمُسَوَّمَةِ وَالْأَنْعَامِ وَالْحَرْثِ ۗ ذَٰلِكَ مَتَاعُ الْحَيَاةِ الدُّنْيَا ۖ وَاللَّهُ عِندَهُ حُسْنُ الْمَآبِ


Beautified for people is the love of that which they desire - of women and sons, heaped-up sums of gold and silver, fine branded horses, and cattle and tilled land. That is the enjoyment of worldly life, but Allah has with Him the best return.(3:14, quran.com)


Therefore, I think that horseback riding cannot be called a luxury by definition. There are certainly cases in which you can call it a luxury, but that's not the case everytime. Riding is an expensive hobby, that's for sure. However, there are many other (unnecessary) things in life that are at least as expensive as riding or even exceed the costs of riding. Now it's up to you to set the priorities. But, I think I can speak for almost all riders, the hobby called "horses" is worth every penny. It gives you so much more than it takes you away. With horses you can dream, hope, fly (at least almost) and do so many beautiful things. That is why I say, and this is my opinion: A horse is not a luxury and not a waste of money, but a blessing and an enrichment in life - and it is worth the effort!











Montag, 26. November 2018

Haare schneiden mit Küchenclip #Blunt Cut #DIY

Assalamu aleikum,



im Moment ist ja das "Do it yourself" Haareschneiden in aller Munde. Nachdem ich bereits in diesem Artikel 
(http://reitenmithijab.blogspot.com/2018/05/haare-selber-schneiden-oder-wo-finde.html)
darüber geschrieben habe, möchte ich hier noch eine Kleinigkeit hinzufügen. Und zwar für all jene, die ihre Haare gerne hinten gerade haben möchten, auch gerade Kante oder Blunt Cut genannt. Das bedeutet, dass die Haare alle gleich lang sind. Sich die Haare selbst hinten exakt gerade zu schneiden ist allerdings ohne eine zweite Person zur Hilfe fast unmöglich. Wer es perfekt haben möchte, sollte vielleicht doch besser zum Frisör gehen. Für alle, die auch mit "fast perfekt" zufrieden sind, und eben diese eine zweite Person NICHT haben (obwohl die hier vorgestellte Technik mit einer zweiten Person deutlich einfacher wäre), habe ich hier diesen Tipp: Den Küchenclip!!!




Einfache Küchenclips in bunter Farbe 

Die Haare werden im Küchenclip ziemlich fest eingeklemmt. Dabei kann es passieren, dass einzelne Strähnen sich verziehen oder schief einklemmen, was dann später zu einem ungenauen Ergebnis führt. Daher muss man gut aufpassen und lieber einmal zu viel als zu wenig kontrollieren.




Schritt 1: Haare gut durchkämmen. Die Haare sollten trocken und glatt sein. 

Schritt 2: Haare zum Mittelscheitel teilen und nach hinten über den Rücken fallen lassen. Wenn die Ohren leicht abstehen, dann das Haar hinter die Ohren legen, sonst wirds später schief. 

Schritt 3: Haargummi hinter dem Rücken fest um die Haare binden, etwa auf Höhe der Taille bei längeren Haaren, bei kürzeren kann man auch im Nacken ansetzen. Haargummi exakt gerade hinunterziehen, bis zu der Stelle wo man die Haare abschneiden möchte. Dabei die Arme hinter den Rücken nehmen und so das Haargummi beidhändig hinunterziehen. Wenn nötig, Position korrigieren. Haare unbedingt straff halten.
Haare langsam nach vorne nehmen, aufpassen, dass nichts verrutscht ist (am besten immer mit Spiegel kontrollieren), und Spitzen unter dem Haarband gerade abschneiden. 

Schritt 4: Nun kommt der Küchenclip zum Einsatz. Wer nur minimal die Kante gerade schneiden will und nicht mehr, kann sich Schritt 3 sparen. Haare nochmal glatt bürsten und nun mit beiden Händen den Küchenclip um die Haare legen und zuklappen. (Gleicher Vorgang wie in Schritt 3). Möglichst tief ansetzen, aufpassen dass alle Haare gerade liegen und nicht schief eingeklemmt worden sind !!! Küchenclip waagerecht bis zu den Spitzen hinunterziehen, gut festhalten, vorsichtig nach vorne nehmen (dabei den Clip zugedrückt halten) und Spitzen gerade abschneiden. 

Schritt 5: Nun sollten beim Blick in den Spiegel die Haare hinten alle auf einer Linie enden. Wenn das nicht der Fall ist (was beim ersten Versuch sehr wahrscheinlich ist, deswegen bitte nur wenig abschneiden), dann ist der Clip verrutscht oder die Haare haben sich schief eingeklemmt. Schritt 4 dann nochmal genau wiederholen, bis es gerade ist. 



Hier noch einmal eine Zeichnung zur Veranschaulichung. Natürlich funktioniert das Ganze auch mit kürzeren oder längeren Haaren.

Wem das Ganze zu kompliziert ist, kann die Haare auch direkt nach vorne nehmen. Dabei den Kopf hoch halten als ob man an die Decke gucken würde. Hierbei kann es aber passieren, dass ein leichter U-Schnitt das Ergebnis wird.




Vorteile beim DIY Haareschneiden: 

-man kann es zu Hause machen, und muss nicht erst eine muslimische Frisöse finden. 

-es ist kostenlos

-es geht schnell und einfach, mit etwas Übung

-jederzeit und ohne Termin möglich

Nachteile: 

-Ergebnis wird nicht so perfekt wie beim Frisör

-man muss etwas Übung und Geduld investieren, bis es klappt



Noch einfacher geht das Haareschneiden mit einem sogenannten Creaclip. Der ist aber ziemlich teuer und man benötigt eine zweite Person, die die Haare hinten abschneidet, damit das Ergebnis auch perfekt wird, was mittels der integrierten Wasserwaage durchaus möglich ist. Der Küchenclip ist hier die nicht ganz perfekte, aber billige Alternative.






Samstag, 17. November 2018

Du bist aber Deutsche, oder?

Assalamu aleikum,


Meine Stute und ich. Reiten mit Hijab.


wie vielleicht einige von euch wissen oder es in meinem Profil gelesen haben, bin ich konvertiert. Und damit bin ich nicht die Einzige. Viele meiner Freundinnen sind ebenfalls konvertierte Muslimas und auch die meisten, die sich über den Blog bei mir gemeldet haben, sind zum Islam übergetreten und nicht als Kinder muslimischer Eltern geboren. Ich denke, dass die "Kombi konvertierte Muslima und Reiterin" vielleicht was damit zu tun hat, dass die Deutschen Tiere einfach gerne haben und die meisten auch mindestens ein Haustier besitzen. Und das ändert sich auch nicht, wenn man dann zum Islam konvertiert... Araber hingegen haben eher selten Haustiere und somit auch weniger Kontakt mit Tieren, außer mit denen die auf der Straße leben oder halt im Reitstall oder Zoo. Aber das ist nur eine Theorie, vielleicht hat es auch andere Gründe. Eine marokkanische Freundin von mir zum Beispiel stand Tieren eher skeptisch gegenüber, doch seit sie mein Pferd und meine Katze kennengelernt hat, ist sie ganz begeistert und hat sich selber Kaninchen gekauft. 


Jedenfalls bekomme ich sehr oft die Frage gestellt, ob ich Deutsche bin. Manchen Leuten fällt es halt schwer aus dem Schubladen denken "Türke gleich Muslim und Deutscher gleich Christ" rauszukommen. Aber um die Frage zu beantworten: Ja, ich bin Deutsche. Nein, ich habe mir den deutschen Pass nicht erkauft, noch bin ich adoptiert. Meine Eltern und Großeltern kommen auch aus Deutschland. Weder wurde ich von meinem Mann gezwungen, noch kommt meine Oma aus der Türkei. Ich bin einfach Deutsche und habe mich an einem gewissen Punkt in meinem Leben dazu entschlossen, zum Islam zu konvertieren. Ganz einfach. Glauben tut mir das ja sowieso keiner, die meisten sind überzeugt davon, dass ich von jemandem gezwungen wurde oder dass ich sobald ich das Kopftuch anziehe, plötzlich kein Deutsch mehr sprechen kann.

 So ist es aber nicht.

Und wenn jetzt jemand laut schreit : "Geh in dein Land zurück! Der Islam gehört nicht zu Deutschland!" dann antworte ich: Das ist mein Land. Meine Ururgroßeltern sind schon hier geboren und Deutschland ist meine Heimat. Und der Islam gehört überall hin, denn diese Erde gehört Allah, unserem Schöpfer, und nicht "Fritz Maier*", der meint zu entscheiden wer das Recht hat hier zu leben und wer nicht. Darüber hinaus herrscht in Deutschland Religionsfreiheit, und somit habe ich als Deutsche das Recht eine andere Religion als den Atheismus oder das Christentum zu wählen. Wenn jetzt jemand sagt, in bestimmten islamischen Ländern herrsche aber auch keine Religionsfreiheit oder in Saudi Arabien werden auch keine Kirchen gebaut, dann sage ich dazu nur eins: Ihr habt euch die Demokratie selber ausgesucht und euch für die Religionsfreiheit entschieden und damit müsst ihr jetzt auch klar kommen. Wenn andere Länder das anders machen, muss das akzeptiert werden.
Ob ich mich in Deutschland wohl fühle, und ob ich wirklich denke, dass der Islam hier angenommen wird, das ist eine andere Frage. Die kann ich verneinen. Nein, ich fühle mich in Deutschland als Muslim überhaupt nicht wohl. Aber zurzeit lebe ich nunmal hier. Und habe das Recht hier zu leben wie jeder andere auch. 

*Name frei erfunden



Muslima (Romy Huisman) mit ihrem Pferd - hier in blauem Kleid.



Dazu gehört auch die Ausübung des Reitsports. Besonders am Stall werde ich oft gefragt ob ich Deutsche bin, warum ich das Kopftuch trage... Und hinter dem Rücken wird getuschelt wie man mit Rock überhaupt reiten kann... Die Tatsache, dass ich mit Rock schneller auf dem Pferd bin als so manch anderer mit Reithose und Aufsteighilfe, wird schnell vergessen. Besonders im Reitstall spielt Neid eine große Rolle. Wo sich der eine ein Pferd leisten kann und der andere halt nicht, der eine kann reiten der andere nicht, usw. Und dass gerade eine Muslima ein eigenes Pferd hat und jeden Tag reiten kann, das scheint vielen nicht zu gefallen, denn das passt nicht in ihr Stereotypen Bild. 
Genau deswegen bin ich so gerne bei den Pferden, denn sie sind immer authentisch und ehrlich, und lassen sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen. Ich hab noch kein einziges Pferd getroffen, was ein Problem mit meinem Kopftuch hatte ;-) 

Außerdem möchte ich auch eine Botschaft vermitteln, indem ich weiterhin reite und auch diesen Blog betreibe. Wir Muslime sind ganz normale Menschen, wir können auch Deutsch und wir haben auch unsere Hobbys und hier ganz speziell das Reiten. Und zwar mit Hijab. Und ich möchte, dass das akzeptiert wird. Von beiden Seiten. 
Ich möchte nicht, dass jemand behauptet, dass Musliminnen unterdrückt sind. Und ich möchte auch nicht, dass eine muslimische Schwester Angst hat, Kopftuch zu tragen, weil sie denkt, dann könne sie den Reitsport nicht mehr ausüben. (Ja, auch das habe ich schon gehört). 

In der Reiterwelt aus Lack und Leder, aus knallengen weißen Reithosen und Strass-Stiefeln, aus strengen Pferdeschwänzen und offenen Blusen mit durchblitzenden Sport-BHs, sind WIR ANDERS. WIR reiten mit Hijab. Und das ist gut so. 

Und unserem gemeinsamen Liebling, den Pferden, denen ist, so glaube ich, so ziemlich egal was wir für Kleidung tragen. 

Viele Niqab-Trägerinnen sind Deutsche. Diese Muslimin streichelt gerade einen hübschen Fuchs. 










Sonntag, 28. Oktober 2018

Goldener Herbst - Ausritt im Hijab, Walnüsse und rote Blätter

Assalamu aleikum, 


Wunderschöne Herbstlandschaft 



Ich liebe den Wechsel der Jahreszeiten, und ganz besonders den Herbst... Ist da am Anfang noch der Altweibersommer mit seinen warmen Tagen, der gelben Sonne und dem Abendrot, folgt bald darauf die stürmische Herbstmitte, in der der Wind kräftig weht und die goldenen, roten und gelben Blätter von den Bäumen fallen und sie langsam auf die Erde gleiten, und so den ganzen Waldboden in ein goldenes Blättermeer verwandeln. Sind die Blätter dann gefallen und es mehrt sich der Regen und die nassen Tage, schwillt die Erde an und wird zu Schlamm... 

Und zu Seinen Zeichen gehört es, dass du die Erde leblos siehst, doch wenn Wir das Wasser auf sie hinabsenden, dann regt sie sich und schwillt (an). Er, Der sie belebte, wird sicher auch die Toten lebendig machen, denn Er hat Macht über alle Dinge. (41:38)

Und dann dauert es nicht mehr lange bis sich Raureif und Eisblumen bilden, der Boden gefriert und die ersten zarten Schneeflocken leise auf die Erde fallen.

Schön ist es, wenn man all dies zusammen mit seinem Pferd in der Natur erleben darf. Noch mehr freue ich mich als Muslima, wenn der Herbst endlich kommt, dass ich meine geliebten Fleecejacken wieder tragen kann und sie bis oben hin zuziehe, sodass das Kopftuch schön fest sitzt und nicht mehr wegfliegen kann. Dünne Handschuhe trage ich sowieso meist beim Reiten, damit die Zügel nicht scheuern, und beim Reitrock klemme ich mir den vorderen Teil etwa eine halbe Handbreit zwischen Steigbügelriemen und Sattel fest, damit er bei stürmischem Wind nicht wegfliegt. Wenn alles fest sitzt, macht das Reiten noch mehr Spaß! Auch eine Weste tut gute Dienste, wem die Jacke noch zu warm ist. 
Für das Kopftuch eignen sich jetzt auch wieder wärmere Stoffe und Schals. Wer die OnePiece Hijabs nicht mag, kann jetzt auch wieder klassisch einen gewickelten Schal tragen, da dieser durch die Jacke festgehalten wird. Man muss nur die Nadeln gut ins Untertuch feststecken. Trotzdem halte ich diese Variante für den Sport eher ungeeignet. Wer den klassischen langen Khimar liebt oder auch einen Amira Hijab, kann auch eine leichte Mütze darüberziehen oder zumindest ein Untertuch tragen, welches den Kopf wärmt. 

"Du hast Glück, denn dir ist nicht kalt!" hört man jetzt von den nichtmuslimischen Stallkollegen, die mit ihren dünnen Reithosen, engen Jacken und Pferdeschwänzen sich die Ohren abfrieren. Was wir bedeckten Frauen im Sommer mehr schwitzen müssen, müssen wir nun im Winter weniger frieren. Punkt für uns.

Besonders gerne mag ich ja die Walnüsse, am Pferdestall neben den Paddocks steht so einer und so fallen jeden Tag neue reife Nüsse hinunter, die ich dann aufhebe, aus der Schale pelle, knacke und esse. Nein, nicht nur ich allein, auch meine Stute liebt diese Walnüsse. Sie bekommt sie immer ohne Schale auf meiner Hand serviert. Ihr Fell hat sich von hellbraun im Sommer zu einem flauschigen rötlich dunklen Fell entwickelt, das kuschelig warm ist. Auch die schwarze Mähne hat ein paar rote Strähnen abbekommen. 

Pferde auf einer Koppel, im Hintergrund das Farmhaus und der bunte Herbstwald


Vielleicht mag ich den Herbst so gerne, weil unser Schöpfer mich damals im Herbst rechtleitete, und es war der erste und schönste Herbst meines Lebens als Muslima. Ich erinnere mich noch genau, wie ich mit meinem roten Kopftuch das erste Mal über die kalte Straße ging... Und ich fühlte mich geschützt in meinem Hijab mit Allah über mir, über den sieben Himmeln, der mich bewacht. 

Ich wünsche euch allen einen schönen Herbst!


Zwischen zwei Pferdeohren kann man die Natur noch viel besser beobachten.




Montag, 15. Oktober 2018

Ausreiten in Tunesien im Wald - Forest Club Rades

Assalamu aleikum, 



Dieser Waldweg lädt zum Galoppieren ein.


endlich finde ich Zeit euch von meinem Ausritt in Tunesien zu berichten. Sicher kennt ihr die typischen Strandausritte in den sogenannten "Touristen Hochburgen", bei denen man romantisch auf dem Pferd am Meer entlangreitet. 
Ich wollte aber mal was anderes ausprobieren. Schließlich gibt es in Tunesien auch Wälder und grüne Wiesen.

Die Reitpferde werden vom Paddock geholt und gesattelt wenn jemand reiten möchte. Am Zaun angebunden warten sie dann geduldig.


Für meinen Ritt im Wald habe ich mir den Reitclub im "Club Foret Rades" ausgesucht, über den ich bereits in anderen Artikeln berichtet habe. Er ist einfach sehr bekannt in der Hauptstadt. Leider waren einige Pferde dieses Mal etwas zu dünn, zumindest hat man ihnen drei Schabracken aufgelegt und dann erst den Sattel, damit es besser gepolstert ist. Während viele Pferde in Europa zu dick sind, sind hier einige zu dünn. Der Mensch tut sich halt immer schwer die gesunde Mitte einzuhalten. Trotz alledem machten die Pferde einen guten aufgeweckten Gesamteindruck und hatten saubere Boxen und Gerste und Stroh zu fressen. 

Da ich in die Fortgeschrittenen-Gruppe wollte, sollte ich von zwei Männern begleitet werden auf meinem Ritt, denn alleine darf man nicht raus mit dem Pferd. Da ich aber nicht mit fremden Männern alleine im Wald sein wollte, habe ich meinen Mann mitgeschleppt, der sich mutig auch auf ein Pferd getraut hat sodass wir zusammen rauskonnten. Ich hoffte, die paar Reitstunden die ich ihm gegeben hatte würden sich nun auszahlen. Leider hat er wieder einmal das wildere Pferd erwischt, ich hatte ein braves, trotz dessen dass wir gebeten hatten es umgekehrt zu verteilen. Ich bekam eine nette dunkelbraune kleine Berberstute, mein Mann einen Arabermix. Wir stiegen auf. Reithelm, Gerte und Sicherheitsweste? - Fehlanzeige. Besser so.

Meine kleine Berberstute und ich.



Im Schritt sind wir vom Hof weggeritten und durch den Wald zwischen Bäumen hindurch über Hügel und breite Sandwege geritten. Bestimmt zwei Drittel des Rittes, also etwa 40 Minuten, sind wir getrabt und galoppiert. Mein Pferd war sehr trittsicher aber leider nicht sehr schnell. Wir sind im Schaukelstuhlgalopp den Berg hoch und als ich es weiter antreiben wollte, hatte es keine Lust mehr: "Maximalgeschwindigkeit erreicht und keinen Schritt schneller bitte", schien es zu sagen. 
Dagegen zischte das Pferd von meinem Mann wie ein Pfeil an uns allen und dem Führer vorbei und raste durch den Wald, während mein Mann sich im Jockeysitz verzweifelt auf ihm festhielt. Aus Angst das Pferd könnte mit ihm durchgehen galoppierte ich hinterher und versucht es am Zügel zu packen aber es war zu schnell. Am Ende hat es dann doch angehalten. "Ich wollte das Pferd extra laufen lassen", meinte mein Mann. Der Führer hat nur gelacht und ihm gesagt er solle die Zügel kürzer halten und fester ziehen um das Pferd anzuhalten. Wir trabten weiter. Der Führer bekam einen Anruf und trabte mit den Zügeln in einer Hand weiter während er mit der anderen Hand das Handy ans Ohr hielt und mit seinem Kumpel quatschte. Er ritt auf einem großen Apfelschimmel ohne Sattel. 
Im Wald begegneten wir ab und zu Familien mit Kindern, an abgelegeneren Orten auch mal einer Männergruppe am Grillen. Es ist nicht empfehlenswert alleine durch den Wald zu spazieren, das wäre zu gefährlich, da sich leider doch einige Leute dort betrinken oder sonst was machen. An ausgewiesenen Plätzen und Wegen sowie in einer Gruppe ist es aber kein Problem. 

Der Wald hat sowohl Wege für Spaziergänger als auch für Reiter.


Plötzlich wusste der Führer den Weg nicht mehr so genau oder jedenfalls schien es so, da er mitten durchs Gebüsch ritt. Mein Mann und ich folgten ihm, ganz zuletzt ritt der zweite Begleitmann hinterher. Er ritt die ganze Zeit schweigend hinter uns - "wohl für den Fall dass einer runterfallen sollte damit er uns dann aufsammeln kann", dachte ich mir. Ich legte die Beine vorne über den Sattel und meinen Rock eng ans Pferd, damit die Dornenäste und Zweige mein Kleid nicht zerrissen. Die Sonne ging unter und tauchte den Wald in ein rotes Licht, im Hintergrund ertönte der Ruf für das Abendgebet.
Der Führer galoppierte wieder an, einen Sandweg hoch und sprang dann über eine kleine Schranke, welche den Weg versperrte. Ohne sich umzudrehen oder zu fragen ob wir springen konnten, jagte er weiter durch den Wald. Nach dem Motto: "Das Mädel hat gesagt sie will schnell reiten jetzt soll sie zeigen was sie kann". Ich liebe diese lockere arabische Mentalität. Ich vertraute einfach darauf dass mein Pferd springen kann und sprang ohne Probleme mit meiner kleinen Stute über die Schranke. Mein Mann absolvierte seinen ersten Sprung im Leben auch mit Bravour. Unsere Pferde waren leicht zu reiten und trittsicher und hatten keine Unarten wie etwa Kleben am Stall, dem Führer oder Steigen und Beißen.

Es gibt breite, helle Kieswege im Wald aber auch Sandpisten und Hügel.



Dank des schwülen Wetters und des flotten Tempos war der Ritt recht anstrengend, aber super schön. Auf dem Rückweg sahen wir eine andere Gruppe mit etwa einem Dutzend Reitern gerade vom Ausritt zurückkehren. Es war eine Anfängergruppe, diese gehen nur im Schritt eine halbe Stunde gemütlich durch den Wald, hier darf jeder mitreiten. Ein sehr schönes Angebot. Ich habe viele Schwestern mit Kopftuch reiten sehen mashallah. 

Nach dem Ritt wollte uns jemand die Pferde abnehmen und sie absatteln und versorgen, aber wir wollten das selber tun und so sattelte ich mein Pferd ab und streichelte es nochmal, bevor wir wieder nach Hause fuhren. 

Die Pferde fressen auf ihrem Paddock.


Es gibt auch Reitstunden an der Longe in dem Reitclub, und eine Monatskarte, und Ausritte immer nachmittags, und man kann auch sein eigenes Pferd dort unterstellen. Dies ist aber verhältnismäßig teuer. Nicht unbezahlbar, aber im Vergleich teurer als in Deutschland. Der Reitstall hat eben kaum Konkurrenz, da darf man sich schonmal flotte Preise erlauben. Auf dem eigenen Grundstück sein Pferd zu halten wäre sicher deutlich günstiger. 


Der Ausritt war sehr schön und ich werde es in shaa Allah bei Gelegenheit noch einmal machen. Auf jeden Fall zu empfehlen.

Montag, 8. Oktober 2018

Reitrock - Made in Tunisia

Assalamu aleikum, 




Auch ich habe meinen neuen Rock und Khimar in schokobraun gleich vor Ort getestet. 


nach längerer Pause melde ich mich nun endlich zurück. Wie ihr wisst, war ich letzten Monat in Tunesien und habe mich unter anderem um die Reitröcke gekümmert. Mittlerweile hat jede, die einen Rock bestellt hat, ihn auch bekommen alhamdulillah. An dieser Stelle danke ich euch auch nochmal ganz herzlich für die Bestellungen, es ist mir eine große Freude meine muslimischen Schwestern beim Reiten und der passenden Kleidung zu unterstützen. Gerne könnt ihr mir in den Kommentaren oder auch privat eure Meinung zu den Röcken zukommen lassen, was ihr gut fandet, ob sie gepasst haben, wo Verbesserungsvorschläge sind etc... Ich würde mich sehr freuen! 


Der Rock eignet sich ebenfalls hervorragend für die Stallarbeit - einfach beide Klettverschlüsse schließen.


Nun ein kleiner Bericht über die Entstehung der Reitröcke... Zuerst einmal sind mein Mann, meine Schwiegermutter und ich in die Stadt gefahren und haben dort bei einem Stoffladen Stoffe angeschaut. Mir war wichtig, dass die Stoffe eine gute Qualität haben, denn sie sollen ja auch robust sein. Qualität war da, nun musste ich nur noch nach den Farben suchen... Ich stand also dort mit dem Zettel der Bestellungen, das Ganze auf arabisch übersetzt, und fragte nach schwarz, blau, lila, rot ... Immer in Bemühung den gewünschten Farbton zu treffen. Am Ende hatten wir schöne große Tüten voller Stofflaken zusammen. 


Alles was das (muslimische) Frauenherz begehrt: Für jedes Outfit das passende Kopftuch in der passenden Farbe! 

Damit sind wir dann am nächsten Tag zur Schneiderin gefahren. Ich habe meinen roten Reitrock als Modell dortgelassen und den Wunsch geäußert, bitte an den Öffnungen vorne und hinten Verschlüsse anzubringen. Zuerst wollte ich Knöpfe haben aber die Schneiderin hatte eine bessere Idee: Klettverschluss! Nun standen meine Schwiegermutter, die Schneiderin und ich in einem Raum mit einem Zettel mit den Maßen der Kundinnen, den Sonderwünschen und einem Berg Stoff und diskutierten über die Röcke. Am Ende hatten wir uns geeinigt wie alles werden sollte... 


Klein aber fein: Die beiden Seiten des Rockes lassen sich super leicht verschließen - damit man auch bei Wind nicht entblößt wird.


Nach etwa einer Woche ist mein Schwager dann wieder zur Schneiderin gefahren und hat die Röcke und Kopftücher abgeholt. Die Schneiderin ist sehr kreativ geworden und hat die Kopftücher sehr schön verziert mit mehrfarbigen Streifen am Haaransatz und auch den Klettverschluss an den Röcken hat sie sehr dezent und einfach gehalten, was ich persönlich sehr hübsch finde. 


Kreative Idee der Schneiderin: am Haaransatz ist das Kopftuch mehrfarbig in Streifen. Sieht gut aus und hält bombenfest. Der Stoff ist aus Baumwolle und somit haarschonend und atmungsaktiv.


Wieder ein paar Tage später fand ich endlich Zeit dazu, die Bestellungen zu sortieren... Ich habe alles ausgepackt und jedes Teil nochmal mit den Maßen abgeglichen, damit auch jeder das bekommt was er sich bestellt hat. Danach habe ich alles in Tüten verpackt und den Namen draufgeschrieben.


Papier, Schere, Klebeband - bald ist alles eingepackt. Der weiße Fisch ist eine Jasmin-Seife traditionell aus Tunesien.


Fertig verpackt kann es nun auf die Reise gehen!



Alhamdulillah es war ein bisschen Arbeit aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, mit jedem Lächeln das ich im Gesicht (oder in den Augen - liebe Grüße an meine Niqabi-Schwestern;-) ) meiner Schwester sehe, wenn sie sich über den Rock freut. 

Ab jetzt können gerne jederzeit Reitröcke und Reithijabs bestellt werden. Leider muss ich die nächste Bestellung einen Tick teurer verkaufen, da ich die Preise recht knapp kalkuliert habe und noch dazu die Stoffe diesmal Gott sei Dank mit Rabatt bekommen habe, was aber nicht immer der Fall ist. Es war das erste Mal für mich und es war alles etwas chaotisch - bitte entschuldigt die Umstände.
Ihr könnt mir jederzeit per E-mail eure Bestellung wie gehabt schicken. Mehr dazu unten. 
Es kann aber ein paar Wochen oder auch Monate dauern bis die Sachen dann ankommen, da sie wie gesagt in Tunesien hergestellt werden und erstmal ihren Weg nach Deutschland finden müssen ;-) 
Alle Röcke und Kopftücher sind bei normalem Waschgang bei 40 Grad waschbar.

Ich habe mir selber auch ein paar Sachen machen lassen und sie gleich auf dem Pferd getestet. Mehr dazu findet ihr im Artikel : Ausreiten in Tunesien im Wald



Im neuen Reitoutfit auf dieser netten Berberstute.


Du möchtest ein islamisches Reitoutfit bestellen? 
Dann schreibe mir bitte eine email, diese findest du im Profil. Schreibe mir bitte folgendes: Name, Adresse, Anzahl der Röcke und/oder Kopftücher, gewünschte Farbe, Taillenumfang, Länge Taille bis Fußknöchel. 
Sobald du von mir eine Antwort erhalten hast, kannst du davon ausgehen, dass die Bestellung angenommen wurde. Ich werde dir dann schreiben, sobald der Rock fertig ist. Wie gesagt, es kann leider etwas dauern. Du musst dann natürlich auch erst bezahlen, wenn die Sachen auch da sind. 
Reitrock: 40 Euro
Khimar: 10  Euro
Auch das kann bei Handarbeit vorkommen - die Öffnungen sind nicht parallel, sondern nahe beieinander. Aber kein Problem: orientiert euch daran, dass ein Schlitz auf jeden Fall vorne auf einer Linie zwischen Bauchnabel und Füßen liegt, und der andere wird sich dann automatisch arrangieren. Achtet darauf, dass wenn ihr im Sattel sitzt, mit der HOSE im Sattel sitzt. Solltet ihr AUF dem Rock sitzen, dann habt ihr was falsch gemacht: Einfach den Rock rausziehen, er soll locker über den Beinen hängen.



Khimar aus Baumwolle, hüftlang, rot.

Khimar von der Seite - sollte er zu eng ausfallen am Gesicht, einfach anziehen und vorsichtig mit den Händen links und rechts in den Stoff neben dem Kinn greifen und vorsichtig auseinanderziehen bis es knackts. So löst sich eine Naht und das Kopftuch lässt sich weiter verstellen. Die Seiten kann man entweder so lassen, oder man kann sie einklappen, sodass mehr von der Wange sichtbar wird.

Roter Khimar

Blauer Khimar



Brauner Khimar gefaltet auf Reitrock. 

Reitrock von vorne mit Schlitz in der Mitte



Schlitz leicht geöffnet, Verschluss sichtbar

Reitrock vorne geöffnet.

Klettverschluss

Blauer Reitrock mit blauem Kopftuch.




Update Dezember 2018: Ich habe festgestellt, dass der Klettverschluss nach einigen Malen Tragen und Waschen nicht mehr so super klebt, deswegen werde ich das nächste Mal kleine Druckknöpfe anstelle von Klettverschluss verwenden in shaa Allah.  Ansonsten bin ich ganz zufrieden mit den Röcken, sie sind angenehm zu tragen, halten gut und sind leicht vom Gewicht her. Der Gummibund könnte noch einen Tick elastischer sein, ist aber auch ok so, da er sich ein klein bisschen weitet wenn man ihn öfter trägt - außerdem soll ja auch nichts verrutschen;-) 
Habe den Rock schon in allen Wetterlagen getestet, sowohl Hitze als auch Regen machen ihm nichts aus. Der einzige kleine Kritikpunkt ist - siehe oben - der Klettverschluss, der leider nicht so super hält wie ich es mir gewünscht habe. Leichter Wind geht, aber bei Sturm geht der Rock dann trotzdem auf. Nächstes Mal mit Knopf, biithnillah. 




Reitröcke 2024 - Riding skirts 2024

  Assalamu aleikum,  (english version below) da nun schon einige Schwestern nachgefragt haben, ob ich noch Reitröcke habe, möchte ich euch e...