Donnerstag, 26. Juli 2018

Welches Kopftuch beim Reiten?

Assalamu aleikum,

das Kopftuch ist wohl das am stärksten auffallende Merkmal der Muslima äußerlich. Ob man es als langen Khimar trägt, oder als Seidentuch mit Nadeln festgesteckt, oder einfach ein Jersey-Tuch um Kopf Hals und Schultern wickelt, ist von Frau zu Frau verschieden. Beim Reiten und allgemein beim Sport greift man aber besser auf eine Variante des Kopftuches zurück, die weder aufgeht, noch mit Nadeln festgesteckt werden muss, da dies nur stören würde.

Einige wichtige Faktoren beim Kopftuch sind...

...Der Stoff: Hier eignet sich gut Baumwolle, Viskose oder Jersey, da er sehr angenehm zu tragen ist. Aber auch Polyester-Mix kann eine Lösung sein, da dieser Stoff oft elastisch ist aber gleichzeitig fest sitzt und nicht so leicht verrutscht wie z.B. Baumwolle.


...Die Länge: Hier sollte der Mittelweg gewählt werden. Generell ist ein langer Khimar zwar besser, überschreitet er aber die Taillenlänge wird man sehr wahrscheinlich damit hängenbleiben. Ist er dagegen zu kurz, bedeckt er Hals und Schultern nicht richtig und wird leicht hochfliegen und den Halsausschnitt entblößen. 



...Das Untertuch/Haarband: Besonders für Schwestern mit langen Haaren oder mit feinen Haaren, die dazu neigen, aus dem Kopftuch rauszurutschen, ist ein Haarband unter dem Kopftuch äußerst sinnvoll. Es gibt Frisur und Kopftuch zusätzlich Halt und saugt den Schweiß besser auf. Bei einigen Frisuren wie z.B. dem geflochtenen Sportdutt (siehe Artikel Frisuren unterm Kopftuch) ist ein Haarband unerlässlich. Nachteile beim Untertuch sind natürlich dass es heißer ist und wenn es eng ist, was es am besten sein sollte damit es auch fest sitzt, auf Dauer Kopfschmerzen verursacht. Ist das Untertuch zu locker, erfüllt es seinen Zweck nicht mehr. Es sollte also schon fest sitzen und die Haare gut verpacken.



...Der Schnitt: Der Khimar sollte nicht einfach ein Sack mit Loch in er Mitte sein, sondern eine angenehm geschnittene Aussparung für das Gesicht haben, sodass er angenehm sitzt und nicht stört, und auch eine leichte Aussparung an den Armen haben, also nicht überall gleich lang sein, sondern Richtung Brust und Rücken länger sein, aber an den Armen kürzer. Wenn ihr einen kauft, achtet darauf dass das Stück, welches am Hinterkopf liegt, ein kleines Stück länger ist als vorne, da es später dadurch, dass ihr einen Dutt oder Zopf tragt, nach oben gezogen wird und somit kürzer erscheint. Schön ist es auch, wenn der Khimar bereits eine fertig ausgeschnitte Gesichtsform hat, dass heißt genau zu eurem Gesicht passt und an den Seiten der Stirn leicht schräg sitzt. Ihr wisst sicher was ich meine;-) Zur Verdeutlichung ein paar Fotos: 



Jilbab bestehend aus Abaya und Khimar mit dreieckigem Gesichtsausschnitt, hinten mit Bändern zum verknoten. Dieses Kopftuch eignet sich gut zum Reiten, es ist schön geschnitten und hält auch gut wenn man es ordentlich zubindet.

Klassischer Amira oder One Piece Hijab. Das Stirnteil liegt eng an und lässt die Stirn weitgehend frei, bedeckt alle Haare. Dieses Modell eignet sich sehr gut zum Reiten, wenn es lang genug ist.



One Piece Hijab mit Schirm-ähnlichen Stirnteil, dies ist bequem hat aber den Nachteil dass schnell mal ein paar Haare rausgucken. Darum am Besten mit Unterkopftuch/Haarband kombinieren.

Klassischer Khimar oder auch zweiteiliger Jilbab genannt. Kopftuch Arme und Oberteil bis zu den Knien sind quasi ein Teil, darunter wird ein Rock getragen. Sehr schöne islamische Kleidung, jedoch wird man aufgrund der Länge oft auf dem Oberteil sitzen und es kann passieren dass man dadurch versehentlich am Kopftuchteil zieht und es verrutscht. Wer kein Problem mit dieser Länge hat, sollte zumindest das Kopfteil weglassen also den Khimar als normales Oberteil tragen und dazu einen einzelnen Khimar kombinieren. Dies bietet mehr Bewegungsfreiheit und Komfort.




Folgende Merkmale und Arten von Kopftüchern solltet ihr vermeiden beim Sport/Reiten: 

Seide, Stecknadeln, dicke Schals, warmes und dickes Polyester (im Sommer), Länge bis über der Taille oder kürzer als Brust, zu enges Kopftuch, zu lockeres Kopftuch (vor allem am Gesicht, ist es zu eng schneidet es ein, ist es zu weit sind Haare und Hals sichtbar) ...



Hübsch gebundenes Kopftuch - fürs Reiten aber völlig untauglich. Die losen Enden des Schals werden fliegen, die Nadeln sich teilweise lösen und die Form verrutschen und Hals oder Haare freilegen.


Ich habe schon alle Arten von Kopftüchern beim Reiten ausprobiert, und komme am besten mit dem One Piece Hijab klar. Das ist aber Geschmackssache. Natürlich könnt ihr ein ganz normales Tuch tragen und es mit Nadeln feststecken aber glaubt mir, es wird nicht lange halten. Früher oder später werden die Enden euch vors Gesicht fliegen und der Hals freiliegen. Und die Nadeln halten auch nicht ewig. Auch der klassische lange Khimar ist nicht die beste Wahl. Das Kopfstück sitzt zwar relativ gut und es kann auch nichts hochfliegen, da die Arme ja mit verpackt sind, aber man bleibt oft hängen am Sattel, gerade beim Trab oder Galopp - und das ist ärgerlich.

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