Donnerstag, 17. Oktober 2024

Hijrah nach Tunesien

 Assalamu aleikum, 


schon seit vielen Jahren reise ich mit meiner Familie nach Tunesien, und da mein Mann aus Tunesien kommt (aber sehr lange Zeit in Deutschland gelebt hat wegen Studium und Arbeit) und er auch seine Familie hier hat, ist es für mich zu einer Art zweiten Heimat geworden. Nun, ich habe ja schon oft von Tunesien berichtet und habe euch gesagt, ich sage euch Bescheid, wenn wir hierhin auswandern. Nun ist es so weit, seit einigen Monaten leben wir in Tunesien. 

Die Auswanderung ist mir alhamdulillah leicht gefallen, ich kannte das Land schon aus unseren längeren Aufenthalten hier, die arabische Sprache habe ich auch gelernt alhamdulillah und die Schule unserer Kinder haben wir uns vorher angeschaut. 

Als Muslim fühle ich mich hier wohler. Man wird nicht mehr blöd angeguckt wegen dem Hijab, man wird als vollwertiger Mensch wahrgenommen, als Frau respektvoll behandelt (als bedeckte Frau, muss ich dazu betonen) man kann überall beten und die Moscheen sind schön und groß und keine Hinterhof Moscheen. Das Essen ist überall halal und die Leute sind im Allgemeinen gastfreundlich und hilfsbereit. 

Der Hauptgrund für unsere Auswanderung waren unsere Kinder, wir möchten sie in einer sicheren Umgebung aufwachsen sehen. Ich möchte, dass meine Kinder nach der Schule zu mir kommen und mir erzählen, dass sie eine Sure vom Koran gelernt haben. Dass sie mit den anderen Kindern spielen konnten und nicht ausgegrenzt wurden. Ich möchte, dass meine Kinder den Ramadan als einen schönen Monat erleben, dass sie in der Schule beten können, dass sie an den Festtagen wie Zuckerfest und Opferfest teilnehmen können und mich nicht zuhause fragen, warum sie nicht zur Weihnachtsfeier dürfen oder warum zwei Männer in Deutschland heiraten können. 

Ich möchte, dass sie neben Arabisch, Mathe, Kunst und Geschichte auch Ehre, Anstand und Charakter lernen. Dass ein Mann Verantwortung für seine Familie trägt. Dass eine Frau es sich zum Ziel setzt, Allah zu dienen und sich zu bedecken, und nicht ihr einziges Interesse darin liegt, Make Up zu kaufen und mit Männern zu flirten. 

Ich möchte, dass meine Kinder auf Klassenausflügen Spaß haben, die Natur entdecken und auch wirklich was lernen. Sie sollen es als eine Schande ansehen, Alkohol zu trinken und sich zu betrinken, und sich es nicht zum Ziel machen, möglichst viel Bier zu trinken bei der Klassenfahrt. 


In Tunesien gibt es Beides. Es gibt Halal, und es gibt Haram. Wer sich nicht an seine Religion halten möchte, der wird von niemandem aufgehalten. Es gibt Alkohol, es gibt Zinsen, Zigaretten, und andere Dinge. Am Strand gehen Burkini und Bikini Hand in Hand. 

Dennoch, auch umgekehrt gilt es, wer den Islam praktizieren möchte, der kann das tun. Niemand steht im Weg. Man kann sich nur selbst im Weg stehen. 


Es gibt Positives und Negatives. Alles hat seine Schattenseiten, auch das Leben in Tunesien. Es gibt Probleme, es gibt Dinge, die mich hier ärgern, es gibt Dinge, die ich nicht mag an dem Land oder der Kultur. Aber, das Glas ist halb voll und nicht halb leer. Ich versuche immer die schönen Dinge zu sehen. Und mich darauf zu konzentrieren. Und das Wichtigste ist der Islam. Wenn da alles passt, wenn man seine Religion frei ausüben kann, wenn man seine Kinder guten Gewissens zur Schule schicken kann, wenn man rausgehen kann als (offensichtlich erkennbarer) Muslim und sich wohlfühlt und in der Masse untergeht, wenn man ein Teil der Gesellschaft sein kann, nicht von ihnen, aber mit ihnen, dann ist alles gut. Dann weiß man, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat. Und dann schrumpfen all die Probleme und anderen Sorgen auf die Größe einer Mücke.


Und von Allah ist der Erfolg. 




                                                                َQuelle: Pinterest


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ِAbschied nehmen...

 Assalamu aleikum, 


als ich diesen Blog vor einigen Jahren gestartet habe, waren meine Stute und ich in unserer besten Zeit, die wir gemeinsam verbringen konnten. Ich hatte viel Zeit für sie, wir haben an einem wunderschönen Ort auf dem Land gelebt und ich konnte unendliche Ausritte und auch Wanderritte mit ihr genießen, sowie viele Spaziergänge und kleinere Abenteuer... Fast täglich war ich am Stall, bei jedem Wetter. 

Das war auch die Zeit, wo ich angefangen habe nach spezieller Reitkleidung zu suchen und angefangen habe, die Reitröcke, Blusen und Kopftücher in Tunesien schneidern zu lassen. Danach sind wir noch oft umgezogen mit ihr, von Stadt zu Stadt, von Stall zu Stall, bis ich sie einige Zeit vor unserer geplanten Auswanderung nach Tunesien deswegen abgegeben habe. Wie ihr aus älteren Artikeln wisst, habe ich sie nicht verkauft, sondern an das Gestüt gegeben, wo sie auch aufgewachsen ist. Sie durfte dort noch ein paar wunderschöne Jahre auf der Weide verbringen.

 Diesen Sommer habe ich erfahren, dass meine Stute seit einiger Zeit verstorben ist...

Natürlich habe ich erwartet, dass eines Tages so eine Nachricht kommt, aber zu dem Zeitpunkt hätte ich es nicht gedacht.. Ich war sehr traurig, dennoch freue ich mich, dass sie einen schönen Tod auf der Weide hatte und ihre letzte Zeit noch dort genießen durfte. Und ich bin sehr dankbar für 10 wunderschöne und lehrreiche Jahre mit ihr, sie war eine einzigartige Stute mit viel Temperament und einem starken Charakter, die mich durch alle Lebensphasen begeleitet hat, vom Teenie bis hin zu meiner Konvertierung zum Islam und dann die Heirat und meine Schwangerschaft, die Umzüge.. Sie war immer da. Wie eine beste Freundin. 

Vielleicht war es gut, dass ich erst von ihrem Tod erfahren habe, als wir in Tunesien angekommen sind. So konnte ich vielleicht besser damit abschließen, da ich bis zuletzt überlegt hatte ob es richtig war, sich von ihr zu trennen. Aber ja, im Nachhinein war es gut so. Meiner Stute ist viel Stress erspart geblieben und ich konnte mich auf meine Familie und die Auswanderung konzentrieren. 

Auch wenn ich hier ab und zu reiten gehe, so ist es natürlich nicht das gleiche. Es gibt immer dieses eine Pferd, was seinen Platz im Herzen hinterlässt.... 

Doch Allah ist der beste Planer, und wir dürfen nicht vergessen, dass dies nur die Dunja ist, und die Pferde sind letztendlich auch nur ein Genuss dieser vergänglichen Welt. 


Ich möchte die schöne Zeit mit ihr nicht missen wollen, ich habe soviel von ihr und mit ihr gelernt, übers Reiten, über Pferde, und auch über Menschen und das Leben. Alhamdulillah. 

Dies sind ein paar private Fotos von meiner Stute. (Kopieren der Bilder verboten, danke:-)









Salam, 

Layla 



Hijrah nach Tunesien

  Assalamu aleikum,  schon seit vielen Jahren reise ich mit meiner Familie nach Tunesien, und da mein Mann aus Tunesien kommt (aber sehr lan...